Ärger im Netz

Beschwerden über Abo-Fallen häufen sich

Web
18.03.2019 11:33

3653 Beschwerden sind im vergangenen Jahr beim Internet-Ombudsmann eingegangen, vor allem über Abo-Fallen von Online-Anbietern. Ebenfalls für viel Ärger sorgten Vertragsstreitigkeiten und Lieferprobleme, wie aus dem Jahresbericht der Streitschlichtungsstelle hervorgeht.

Mit rund 33 Prozent waren Abo-Fallen wie schon 2016 und 2017 der häufigste Beschwerdegrund, gefolgt von Vertragsstreitigkeiten (20 Prozent) und Lieferproblemen (16 Prozent). In 52 Prozent der Fälle konnte ein Schlichtungsverfahren erfolgreich abgeschlossen werden.

Nutzer werden unter Druck gesetzt
Mit Abo-Fallen sind unseriöse Geschäftspraktiken gemeint, bei denen Konsumenten „kostenlose“ Abonnements eingehen, für die sie nach einiger Zeit dann doch eine Rechnung erhalten. Der Großteil solcher Fälle ging auf das Konto betrügerischer Film-Streaming-Plattformen. 

„Die Nutzer werden mit Mahnungen, Inkassoandrohungen und Anrufen von erfundenen Rechtsanwaltskanzleien unter Druck gesetzt, eine Rechnung in Höhe von mehreren hundert Euro zu bezahlen“, berichtete der Ombudsmann. In Wirklichkeit sei kein wirksamer Vertrag zustanden gekommen und die Rechnungen seien nicht zu bezahlen.

Neue Facette der Abo-Falle: Kreditkartenabbuchungen
Neu aufgetaucht seien Anbieter, die arglose Kunden verleiteten, auf unseriösen Websites ihre Kreditkartendaten einzugeben. „Meist wurde ihnen vorgegaukelt, dass sie für einen Euro an einem Gewinnspiel für ein hochpreisiges Smartphone teilnehmen können“, so die Beratungsstelle. Damit, suggerierten die Betrüger in der Folge, hätten sich die Kunden aber auch zu monatlichen Zahlungen von bis zu 89 Euro verpflichtet, entsprechende Beträge wurden abgebucht.

Beschwerdeauffällig: Viagogo und Aliaz Corporation
Immer wieder für Ärger sorgte laut Ombudsmann ein Schweizer Ticket-Anbieter. „Nutzer erwarben Veranstaltungs-Tickets auf der Website von Viagogo in dem Glauben, direkt von Viagogo zu kaufen. In Wahrheit agiert Viagogo lediglich als Plattform für den Ticket-Schwarzmarkt.“ Den tatsächlichen Preis erfahre man erst nach abgeschlossener Buchung - und dann liege er oft „weit über dem originalen Verkaufspreis“.

Viele Beschwerden gab es auch über die Aliaz Corporation mit Sitz in Lettland. Ein Einkauf bei dem Online-Anbieter von Diätpillen und Potenzmitteln, der mehrere Seiten betreibt, führe „ungewollt zu wiederkehrenden Lieferungen der Produkte, die monatlich in Rechnung gestellt werden“. Weil die Konsumenten keinen rechtswirksamen Abo-Vertrag abgeschlossen haben, müssten sie die Rechnungen dafür aber nicht bezahlen, betonte die Beratungsstelle.

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