Dorn im Auge

Amazon-Marktplatz: Handel fordert Regulierung

Web
14.01.2019 15:58

Mit seinem Marktplatz, über den Drittanbieter ihre Waren anbieten, ist Amazon dem österreichischen Handel bereits seit längerem ein Dorn im Auge. Geht es nach diesem, soll der Marktplatz künftig strenger kontrolliert werden:  Der Handelsverband forderte am Montag eine gesetzliche Regulierung vergleichbar mit dem Telekommunikationsgesetz. Die Regulierungsbehörde soll demnach Gleichbehandlung, diskriminierungsfreien Zugang zum Marktplatz und fairen Zugang zu Daten sicherstellen.

Amazon behalte sich das Recht vor, Verträge mit seinen Marktplatz-Händlern jederzeit ohne Grund und mit sofortiger Wirkung zu kündigen oder auszusetzen, kritisierte der Geschäftsführer des Handelsverbandes, Rainer Will. „Kleine Webshop-Betreiber haben in Österreich mittelfristig kaum mehr eine Marktchance und sind von einer Listung bei Amazon regelrecht abhängig. Viele Verbraucher starten ihre Produktsuche direkt bei Amazon. Aus der Sicht des Konsumenten existiert ein Produkt somit nicht, wenn dieses nicht auf Amazon gelistet ist“, so Will.

Online-Handel fest in Amazons Hand
In Österreich ist der Online-Handel fest in der Hand von Amazon. 2017 setzte das Unternehmen hierzulande rund 690 Millionen Euro um, dazu kommt ein Umsatz von etwa 700 Millionen Euro, den Amazon über seinen Marktplatz lukriert.

Kartellwächter prüfen Beschwerde gegen Amazon
Erst im Dezember hatte die Interessensvertretung bei der Bundeswettbewerbsbehörde eine Beschwerde gegen Amazon eingebracht. Im Visier stehen der Datenaustausch innerhalb Amazons und seine Geschäftsbedingungen für Händler. Laut „Standard“ will die Behörde bis Mitte Februar entscheiden, ob sie gegen den Konzern Ermittlungen wegen des Verdachts auf Machtmissbrauch aufnimmt.

Der Handelsverband ist eine freiwillige Interessenvertretung österreichischer Handelsunternehmen. Aktuell hat er 150 Mitglieder, darunter Branchengrößen wie Rewe (Billa, Merkur, Penny, Bipa, Adeg), Hofer, Thalia, Deichmann, C&A, Peek & Cloppenburg, Palmers, Hartlauer oder Ikea.

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