Das ehemalige Zisterzienserstift Neuberg am Oberlauf der Mürz hat im Laufe der vergangenen 600 Jahre seinen mittelalterlichen Charakter weitgehend bewahren können. Schäden am Dach und am spätgotischen Dachstuhl haben jedoch eine Sanierung notwendig gemacht. Die Renovierung des Süddachs soll bis Oktober abgeschlossen sein.
Schon von weitem überragt das Rot des Daches des Neuberger Münsters auf einer Fläche von mehr als 2.000 Quadratmetern die umgebende idyllische Landschaft am Fuß der Schneealm. Gestützt wird das Dach vom österreichweit einzigen erhaltenen spätgotischen Dachstuhl. Diesem hat eindringendes Wasser über die Jahre allerdings ordentlich zugesetzt. Im Frühsommer konnte mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden. Aktuell sei bereits ein Drittel der südlichen Dachfläche saniert.
Wasser drang ein, Mauerbank ist morsch
Zugleich werden auch die schadhaften Stellen der Mauerbank ersetzt und wieder mit Holznägeln eingefügt: „Sehen Sie die Mauerbank, durchmorscht, weil das Wasser hier durch das Dach eingedrungen war“, verwies Pfarrer Dariusz Rot auf das Ausmaß des Schadens. Der hölzerne Dachstuhl stammt aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. In ihm sind rund 1100 Kubikmeter Lärchenholz verarbeitet. „Den Dachstuhl haben mit Sicherheit nicht Leute aus unserer Gegend aufgesetzt, nicht von der Wiener Bauhütte, sondern aus dem Rheinland“, schilderte die Pfarrgemeindevorsitzende Erna Reisenberger.
670.000 Euro Kosten
Für die Renovierung des Süddachs sind 670.000 Euro veranschlagt. Die Diözese Graz-Seckau und das Land Steiermark beteiligen sich an den Kosten. Rund 200.000 Euro müsse die Pfarre jedoch selbst aufbringen. Der Verein „Freunde des Neuberger Münsters“ sammelt Spenden.
Die Zisterzienserabtei wurde im Jahr 1327 von dem Habsburger Herzog Otto dem Fröhlichen aus Anlass der Geburt seines Sohnes Friedrich gegründet. Unter Kaiser Joseph II. wurde es aufgelassen. Kirche, Kreuzgang, Kapitelsaal und Dormitorium gehören seit 1979 der Diözese Graz-Seckau.
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