Protest in Munderfing:

KTM will eigene Siedlung für Mitarbeiter bauen

Nachrichten
06.04.2018 09:30

Noch bevor es auf der Gemeinde einen Infoabend geben konnte, haben Anrainer das Thema selbst „angezündet“: Das Unternehmen KTM will in Munderfing 240 Wohnungen für Mitarbeiter und damit eine neue Siedlung bauen. Die Nachbarn rundherum sind verärgert, der Bürgermeister ist im Zwiespalt.

„Seit 2010 hat sich unsere Mitarbeiterzahl verdoppelt, mittlerweile sind wir bei über 4000“, sagt mit Viktor Sigl der Finanzvorstand von KTM. Über seine Immobilien-Firma hat KTM-Chef Stefan Pierer zwischen den Munderfinger Ortsteilen Höllersberg und Althöllersberg eine fünf Hektar große Wiese gekauft. Aktuell ist das Areal Grünland, eine Umwidmung flog kurz vor der letzten Gemeinderatssitzung von der Tagesordnung.

Ortsbildbeirat vor Umwidmung
 
Hintergrund ist, dass der Ortsbildbeirat - so Bürgermeister Martin Voggenberger - am 23. April erst über die Sinnhaftigkeit der 240 Wohnungen, verteilt auf 26 Häuser, beraten soll. Sigl erklärt die Hintergründe für das Projekt: „Wir haben viele Mitarbeiter, die pendeln von weit her, und manche wollen bei uns gar nicht anfangen, weil sie keine leistbare Wohnung finden.“ Die Mietpreise lägen teils über jenen im Zentralraum, weil die Nachfrage so groß sei.

Gemeinde soll 15% der Wohnungen vergeben
 
Das bestätigt auch Voggenberger: „In der Gemeinde haben wir mehr als hundert Personen, die auf eine Wohnung warten. Von den KTM-Wohnungen könnte die Gemeinde 15 Prozent selbst vergeben.“ Anrainer protestieren bereits, sie fürchten mehr Verkehr. Sigl glaubt, durch die Nähe zum Werk würden die Bewohner zu Fuß oder mit dem Rad zur Arbeit kommen.

Keine geeigneten Grundstücke vorhanden
 
Auch aus Sicht Voggenbergers ist die Lage nicht ideal, doch man hätte keine andere Wahl: „Wir haben einfach keine Grundstücke zur Verfügung. Wohnungsgenossenschaften wären durchaus interessiert, mehr zu bauen. Aber niemand will ein Grundstück verkaufen.“

Auch Mattighofen von Interesse
Sigl gibt zu, dass auch Mattighofen als Standort für KTM-Wohnungen interessant wäre. Man hätte auch schon über Grundstücke verhandelt, wäre sich aber beim Preis nicht einig geworden.

Simone Waldl, Kronen Zeitung

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