Viele junge Menschen schauten sich Nachrichten und Filme nur noch im Internet an, die Älteren machten aus Gewohnheit den Fernseher an, meinte der 67-Jährige, dessen Drama "Das weiße Band" in diesem Jahr die Goldene Palme des Filmfestivals in Cannes gewonnen hat.
Für Filmschaffende werde durch finanzielle Probleme der Fernsehbranche die Realisierung ihrer Projekte schwieriger, meinte Haneke. Dennoch sehe er den Wandel "wertfrei" und als logische Konsequenz aus dem rasanten technischen Fortschritt in den Medien. Letztlich habe sich das Fernsehen als niveauarme "Zerstreuungsmaschinerie" längst überholt.
Für die Meinungsvielfalt sei der Wechsel zum Internet ein Vorteil. Denn während die Fernsehsender einander ähnliche, sensationsorientierte Beiträge ausstrahlten, könne der Internet-Nutzer unter den unzähligen, mitunter sehr kreativen Websites wählen, meinte Haneke. Der Medienkonsument zeige dadurch mehr Eigeninitiative und Selbstständigkeit.
Er selbst sehe selten fern, sagte der Regisseur. "Eigentlich nur die Wettervorhersage, das ist das einzige, worauf man sich halbwegs verlassen kann."
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