4,5-Stunden-OP

Massa am Schädel operiert

Der im Juli beim Grand Prix von Ungarn schwer verunfallte Ferrari-Formel-1-Pilot Felipe Massa hat sich am Montag im Albert-Einstein-Spital der brasilianischen Metropole Sao Paulo erfolgreich einem chirurgischen Eingriff an seinem Schädel unterzogen. Die Operation dauerte viereinhalb Stunden, nach einem kurzen Aufenthalt wird der Brasilianer seine Rehabilitation fortsetzen können. Massa träumt nun bereits von einem Comeback am 1. November im Formel-1-Grand-Prix in Abu Dhabi.

"Sobald mir die Ärzte Grünes Licht geben, werde ich in ein Auto einsteigen. 2010 werde ich bestimmt dabei sein, es wäre jedoch ein Traum, schon in Abu Dhabi fahren zu können", meinte Massa am Dienstag. Er habe nach dem Unfall nie daran gedacht, auf die Formel 1 zu verzichten. "Ich habe nie ans Aufhören gedacht. Das ist mein Leben, seitdem ich acht Jahre alt bin. Meine Frau Raffaela würde mich lieber zu Hause haben, doch sie versteht mich", erklärte der 28-Jährige.

Unfall als wichtige Erfahrung
Der Unfall sei für ihn eine wichtige Erfahrung. "Er ist eine neue Herausforderung. In meinem Leben sind mir viele Dinge passiert, für die ich später immer eine Erklärung gefunden habe. Jedes Mal habe ich etwas gelernt und mich verbessert. Ich hoffe, dass es auch diesmal so sein wird", betonte Massa.

In der nächsten Saison könnte er den spanischen Ex-Weltmeister Fernando Alonso als neuen Teamkollegen bei Ferrari bekommen. "Wenn man für Ferrari fährt, wird man immer einen starken Piloten an der Seite haben. Früher war es Michael Schumacher, dann Kimi Räikkönen, wenn es in Zukunft ein anderer Pilot sein wird, wird er auch bestimmt stark sein. Doch an meiner Arbeitsweise wird sich nichts ändern. Mit Alonso hatten wir in der Vergangenheit Diskussionen, doch jetzt ist alles in Ordnung", meinte Massa zu den Spekulationen um Alonsos Wechsel zur Scuderia aus Maranello.

Rückendeckung für Badoer
Massa nahm auch seinen enttäuschenden Ersatzmann Luca Badoer in Schutz, der nun in Monza durch seinen italienischen Landsmann Giancarlo Fisichella im Cockpit des zweiten Ferrari ersetzt wird. "Badoer hat im falschen Moment die Chance erhalten, auf die er sein ganzes Leben gewartet hatte. Es gibt Piloten, die lange nicht fahren und sofort lernen, andere brauchen mehr Zeit. In zwei Rennen war Badoers Bilanz negativ, doch man muss auch die Lage begreifen", sagte Massa.