Sturz bei Tempo 80

Helm rettet Jens Voigt das Leben

Nach seinem schweren Sturz bei der 96. Tour de France muss Jens Voigt mindestens bis Donnerstag im Krankenhaus in Grenoble bleiben. Es gehe ihm aber den Umständen entsprechend gut, sagte der Sprecher seines dänischen Saxo-Bank-Teams, Brian Nygard, am Mittwoch. "Der Helm hat ihm das Leben gerettet", erklärte Xavier Roy, Mitglied des medizinischen Stabs der Tour.

Voigt war auf der 16. Etappe am Dienstag rund 27 Kilometer vor dem Ziel in Bourg-Saint-Maurice in rasanter Abfahrt zu Fall gekommen und anschließend per Helikopter ins Hospital gebracht worden. Bei dem Sturz zog sich der 37-Jährige Deutsche einen Jochbeinbruch und eine Gehirnerschütterung zu.

Entschieden wurde die Etappe nach einer Attacke auf dem vorletzten Kilometer der 159-km-Fahrt von Martigny (Schweiz) nach Bourg St. Maurice. Der Spanier Mikel Astarloza gewann solo mit acht Sekunden Vorsprung auf den Franzosen Sandy Casar und sechs weitere Ausreißer. An der Spitze der Gesamtwertung gab es keine Veränderung. Der Spanier Alberto Contador kam als Zehnter mit der Gruppe seiner größten Rivalen ins Ziel und behielt das Gelbe Trikot mit 1:37 Minuten Vorsprung auf seinen Teamkollegen Lance Armstrong und 1:46 auf den Briten Bradley Wiggins. 

Tour machte Abstecher nach Italien
Auf der Fahrt aus dem Schweizer Rhonetal über das italienische Aostatal zurück nach Frankreich hatte sich früh eine Gruppe abgesetzt. Der Italiener Franco Pellizotti baute seine Führung in der Bergwertung aus, er war, gefolgt vom Russen Wladimir Karpez, als Erster auf dem höchsten Punkt der Tour, dem Großen St. Bernhard (2.473 Meter), und auch auf dem Kleinen St. Bernhard. Das Duo war zwischen den Pässen in Italien von 16 Verfolgern eingeholt worden. Dieser 88 km lange Abstecher ins Nachbarland war auch der Grund dafür, dass der Spanier Alejandro Valverde nicht an der Tour teilnehmen durfte. Er ist in Italien wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt.

Der Luxemburger Fränk Schleck war mit einer enormen Tempoverschärfung im 22 km langen Anstieg zum Kleinen St. Bernhard (2.188 m) verantwortlich dafür, dass die Gruppe der Favoriten auf zunächst sechs Fahrer schrumpfte. Er wollte den Boden für einen Angriff seines Bruders Andy auf Contador bereiten. Doch der Spanier konterte mühelos, während Armstrong dem hohen Tempo zunächst nicht zu folgen vermochte. Der siebenfache Rekordsieger der Tour schaffte aber in der Folge wie einige andere Fahrer wieder den Anschluss.

Astana-Truck vom Zoll durchsucht
Ein Lastwagen des kasachischen Astana-Teams von Tour-Rekordsieger Lance Armstrong und dem aktuellen Tour-Spitzenreiter Alberto Contador ist am Dienstag während der 16. Etappe der Tour de France an der schweizerisch-französischen Grenzen vom Zoll gestoppt und durchsucht worden. Astana-Sprecher Philippe Maertens bestätigte, dass die Durchsuchung des Fahrzeuges drei Stunden gedauert habe. Verdächtige Sachen seien aber nicht gefunden worden, erklärte Maertens. 

Ergebnis der 16. Etappe (159 km): 
1. Mikel Astarloza (ESP) Euskaltel 4:14:20 Stunden
2. Sandy Casar (FRA) FdJeux +0:06 Minuten
3. Pierrick Fedrigo (FRA) Bouygues Telecom +0:06
4. Nicolas Roche (IRL) AG2R +0:06
5. Jurgen van den Broeck (BEL) Silence +0:06
6. Amael Moinard (FRA) Cofidis +0:06 
7. Franco Pellizotti (ITA) Liquigas +0:11
8. Stephane Goubert (FRA) AG2R +0:11
9. Christophe Moreau (FRA) Agritubel +0:59
10. Alberto Contador (ESP) Astana +0:59
Weiter:
12. Lance Armstrong (USA) Astana +0:59
13. Bradley Wiggins (GBR) Garmin +0:59
14. Andreas Klöden (GER) Astana +0:59
19. Andy Schleck (LUX) Saxo Bank +0:59
159. Bernhard Eisel (AUT) Columbia +27:37