"6-5-4-3-2-1-Regel"

Richtig Essen und Trinken im Berufsleben

Gesund
11.05.2009 13:08
Die meisten von uns verbringen durchschnittlich acht Stunden täglich an ihrem Arbeitsplatz. Zeit genug also, um sich Schoko-Pickel anzufuttern oder sein Wamperl mit Schnitzeln zu mästen. Vielen ist möglicherweise gar nicht bewusst, dass der Arbeitsplatz sogar schuld an unseren Esssünden sein kann. Eine Broschüre erklärt jetzt für jede Berufsgruppe - vom Oberarzt bis zum Bauarbeiter -, wo die Essfallen des jeweiligen Arbeitsplatzes liegen und wie man sich, trotzdem die berufliche Situation einem „Hackel ins Kreuz haut“, trotzdem gesund ernähren kann. Dabei spielt die "6-5-4-3-2-1-Regel" eine große Rolle.

Nur ein paar Beispiele, wie Arbeit sich auf unser Essverhalten auswirkt: Manfred ist Oberarzt in einem Unfallkrankenhaus. Essen muss rasch zwischendurch passieren, durch den Wechsel von Tag- und Nachtdienst kommt auch sein Essensrhythmus ordentlich durcheinander. Im Dienst ernährt sich Manfred von Weckerln, Kuchen, Keksen und Kaffee. Der Zeiger der Waage klettert in den letzten Jahren gnadenlos nach oben.

Angelika ist Büro-Angestellte, zu Mittag isst sie in der Kantine. Das Angebot ist mäßig. Am Nachmittag überfällt sie regelmäßig die Naschlust. Sie kämpft deshalb mit ihrem Gewicht. Die Arbeit auf dem Bau verlangt Arbeiter Franz viel Kraft und Einsatz ab. Untertags gibt es auf der Baustelle die obligaten Wurst- und Leberkäse-Semmel, dazu eine Limonade. An Nährstoffe und Vitamine verschwendet er keinen Gedanken.

Zwei Millionen Österreicher essen außer Haus
Laut den Ernährungsexpertinnen Karin Lobner, Britta Macho und Sonja Reiselhuber essen fast zwei Millionen Österreicher zu Mittag außer Haus. Und ob jemand nun Schichtarbeiter, Büroangestellte oder Außendienstmitarbeiter ist - gemeinsam sei allen, dass Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden davon abhängen, was sie zu sich nehmen.

In der AK-Niederösterreich-Broschüre "Richtig Essen und Trinken im Berufsleben", die du in der Infobox downloaden kannst, haben die Autorinnen nun für jede Berufsgruppe Wege aufgeschlüsselt, sich gesund zu ernähren.

Tipps zur ausgewogenen Ernährung im Büro
Frauen, die im Büro arbeiten, wird empfohlen, nicht mehr als 1.900 Kalorien pro Tag zu sich zu nehmen, Männer sollten die Kalorien auf 2.200 beschränken. Die Mahlzeiten sollten regelmäßig über den Tag verteilt sein. Das heißt: Auch aufs Frühstück nie verzichten. Wer weiß, dass der Chef gerne am Nachmittag Krapfen mitbringt, sollte auf ein leichtes Mittagessen achten. Auch wenn eine Geschäftsessen am Abend ansteht, den Tag ernährungstechnisch dementsprechend gestalten. Am Nachmittag kommt die Lust auf Süßigkeiten? Früchte der Saison oder eine Handvoll Trockenfürchte als Fingerfood bereit stellen.

Tipps zur ausgewogenen Ernährung im Schichtdienst
Laut der Broschüre leiden viele Schichtarbeiter unter Stressanfälligkeit, Magen- und Darmbeschwerden, Appetitlosigkeit und/oder Schlafstörungen sowie an steigendem Übergewicht. Hier gilt: Wer die Möglichkeit hat, sollte noch vor Schichtbeginn ein leichtes Abendessen zu sich nehmen. Gegen Mitternacht folgt eine leichte, warme Mahlzeit. Die warme Mahlzeit gibt das Gefühl von Wärme und Wohlbefinden und steigert die Leistungsfähigkeit. Zwei Stunden vor Schichtende bietet sich noch eine kleine Zwischenmahlzeit an.

Ernährung bei schwerer Arbeit
Eine der wichtigsten Mahlzeiten für körperlich schwer arbeitende Menschen ist das Frühstück, schreiben die Ernährungsexpertinnen. Wichtig sei, sich dafür Zeit zu nehmen und es eventuell schon am Vorabend herzurichten. Für die obligate Wurstsemmel zu Mitte sollten Alternativen gefunden werden. Zum Beispiel: Schinken statt Extrawurst. Kornweckerl statt Semmel. Mineralwasser statt Limo. Die Jause kann durch Gurken und Tomaten aufgewertet werden.

Die "6-5-4-3-2-1-Regel"
Die sogenannte "6-5-4-3-2-1-Regel" ist übrigens auf alle Berufsgruppen anwendbar, betonen die Autorinnen. Mit sechs Portionen Getränken, fünf Portionen Obst und Gemüse, vier Portionen Getreideprodukten, drei Portionen Milchprodukten, zwei Portionen Fett, einer Portion Fleisch, Fisch oder Eier und eventuell noch einer Portion Süßigkeiten oder Knabbereien komme man "gut über den Tag". Entweder als Selbstversorger oder im Gasthaus, beim Würstelstand oder in der Kantine. Auch wenn es dort deftig zugehe, zu einem Schöpfer weniger Fleisch mit Sauce und dafür mehr Gemüse lasse sich das Kantinenpersonal überreden. Das Schnitzel schmecke auch ohne Pommes, Salat biete jeder Wirt an.

In der Broschüre heißt es auch, dass etwa "Frühstücksmuffel" bereits um 9 Uhr eine deutlich geringere Leistungsfähigkeit als andere hätten, die gefrühstückt haben. Nachsatz: "Und größere Chancen, sich Übergewicht zuzulegen."

Die Broschüre zum Downloaden findest du in der Infobox.

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