Farbenspiele

Der Garten als Paradies für Schmetterlinge

Wohnkrone News
03.04.2009 15:25
Nicht nur Menschen sind immer wieder einmal auf Wohnungssuche, sondern auch Tiere. Vor allem in städtischen Gebieten und ganz besonders stark in den ersten warmen Monaten des Jahres. Bei den nun anstehenden Gartenarbeiten und Balkonbepflanzungen sollte man daher auch an die Bedürfnisse von Vögeln, Schmetterlingen und Wildbienen denken. Das nützt nicht nur der Umwelt, sondern bringt auch viel Leben in den Garten oder auf Terrasse und Balkon.

Wie jedes Frühjahr sind auch jetzt unzählige Tiere auf der Suche nach Nistmöglichkeiten, (sturmsicheren) Brutquartieren und Unterschlupfmöglichkeiten. Mit naturnahen Strukturen und einer bewussten Auswahl von Pflanzen auf Balkon, Terrasse oder Garten kann man schon mit einfachsten Mitteln zum beliebten Gastgeber für Meise, Spatz & Co werden.

Aber nicht nur die Tiere freut es - „Öko-Gestaltungen“ zahlen sich auch für die menschlichen Bewohner aus. So verwandeln z.B. schon einige Sommerflieder im Blumenkastl auch den kleinsten Balkon in einen privaten Schmetterlingsgarten – auch mitten in der Stadt. Zusatznutzen: Die als Schmetterlingsnahrung hoch begehrte Pflanze ist nicht nur wunderschön anzusehen, sondern hält durch den besonders angenehmen Duft auch lästige Gelsen ab.

„Sozialer Wohnbau“ für Tiere
Ohne Wildbienen gibt es kein Obst. Die selten gewordenen Bienen, zu denen auch die pelzigen Hummeln gehören, sind schon bei ein paar Grad über Null auf Nahrungssuche. Zur Zeit der Obstbaumblüte fliegen sie von Baum zu Baum und bestäuben dabei die Blüten. „Nützlingshäuser bieten diesen Tieren wertvollen Unterschlupf, um ihre Eier abzulegen“, so DI Ingrid Tributsch, Gartenexpertin bei „die umweltberatung“.

Solche Nützlingshäuser sind leicht selbst zu basteln: Die einfachste Variante von Insektenunterkünften sind Hartholzscheiben oder –blöcke, in die Löcher von zwei bis zehn Millimeter Durchmesser gebohrt werden. Eine weitere einfache Möglichkeit, Nistquartiere zu schaffen, besteht darin, einige hohle Stängel, z.B. Brombeerruten oder Hollerstecken, zu bündeln und aufzuhängen. Im Fachhandel sind dafür Bambusröhrchen oder Schilfhalme erhältlich.

Nistkästen selbstgemacht
Eine – nicht allzu schwierige – Aufgabe für den Heimwerker: Der Bau von Nistkästen für Vögel. Gerade in wettermäßig immer stürmischer werdenden Zeiten sind diese kleinen Holz-Schutzhäuser für den Nestbau zur Erhaltung vieler Vogelarten besonders wichtig geworden.

Bohrer, Schraubenzieher und Säge sind das Grundwerkzeug für den Vogelwohnbau. Bei der Gestaltung und Ausführung kann man seine Fantasie spielen lassen, frei oder nach Anleitung arbeiten; wichtig ist nur die Entscheidung, welche Vogelart Unterschlupf finden soll. „Der Durchmesser des Einflugsloches bestimmt die Vogelart, die sich dann einnistet“, so Expertin Tributsch. Fluglöcher mit 26-28 mm Durchmesser eignen sich für kleine Meisenarten wie Blaumeisen, Tannenmeisen, Haubenmeisen oder Sumpfmeisen. Ab 32 mm Durchmesser nisten auch Kohlmeisen, Kleiber, Halsband- und Trauerschnäpper sowie die frechen Spatzen und der Gartenrotschwanz.

Ganz wichtig ist auch der Platz, an dem der Nistkasten angebracht oder aufgehängt wird. Die Front sollte in Richtung Süden, Südosten oder Osten zeigen. Regen- und windgeschützte Haus-, Garagen- oder Schuppenwände werden bevorzugt. Eine entsprechende Distanz zu etwaigen Katzenverstecken versteht sich von selbst.

Nisthäuser gibt es auch im guten Tierfachhandel fertig zu kaufen.

Darauf stehen Schmetterlinge!
Schmetterlinge sind leider auch bei uns keineswegs in ihrem Bestand gesichert. Vor allem im städtischen Bereich sind schon viele Arten vom Aussterben bedroht. Im Garten brauchen Schmetterlinge vor allem neben reichlichem Nektarangebot auch Raupenfutterpflanzen. So genanntes „Unkraut“ ist die Lieblingspflanze vieler heimischer Schmetterlingsarten und so fühlen sie sich auf „besenreinem“ Rasen nicht wohl. Daher sollte ein Teil der „Gartenwiese“ das ganze Jahr hindurch natürlich mit Kräutern und Gräsern bewachsen bleiben, ein anderer Teil der Naturwiese sollte zweimal im Jahr gemäht werden, denn manche Schmetterlinge legen bevorzugt ihre Eier auf Jungaustriebe.

Schmetterlinge sind nicht nur selbst wundervoll färbig, sondern stehen auch auf bunt! Besonders angetan haben es ihnen Orange, Rot, Gelb, Violett oder Pink. Diese Farben zeigen den Tieren nicht nur den Weg zum Nektar, sondern dienen auch der Tarnung. Und wenn solche färbigen Pflanzen auch noch schwer und süß duften, steht dem Schmetterlingsglück nichts mehr im Weg. Das ist vor allem beim „Sommerflieder“, auch „Schmetterlingsstrauch“ genannt, der Fall. Ein Vorteil dieser Pflanzenart liegt auch in ihrer großen Robustheit und Winterfestigkeit.

Eine weitere wichtige Grundlage für den „Schmetterlingsgarten“ ist die absolute ökologische und giftfreie Gartenpflege, denn viele der zur Schädlingsbekämpfung angebotenen Pestizide, Insektizide usw. töten nicht nur schädliche Insekten, sondern auch die Raupen.

Tipp: Für alle interessierten Öko-HobbygärtnerInnen hat „die umweltberatung“ eine eigene Gartenhotline eingerichtet: 01/803 32 32.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele