Wimmer setzte sich gegen 37 weitere Einreichungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit 12 von 15 Stimmen eindeutig durch. Juryvorsitzende Silvia Gmür lobte am Wimmer-Entwurf die transparente Konstruktion, die auf Tageslicht setze, keine labyrinthische Struktur aufweise und vor allem bei Bedarf erweiterbar sei. "Bis das gebaut ist, stehen wahrscheinlich schon die nächsten Projekte an", verwies die Architektin auf die schnellen Veränderungen im Gesundheitswesen.
"Mein Leitsatz war: Es darf nicht nach Spital riechen"
"Ziel ist ein Wohlfühlspitals, das alle Stückerln spielt", so Wehsely. "Und Wohlfühlen heißt Effizienz", umriss Wimmer seinen Ansatz, der zwei Gebäuderiegel vorsieht, die eine "Piazza" umschließen. Von einem der Baukörper gehen dann drei eigenständige Flügel ab. "Mein Leitsatz war: Es darf nicht nach Spital riechen", meinte Wimmer.
850 Betten auf 120.000 Quadratmetern geplant
Das Krankenhaus wird auf rund 120.000 Quadratmeter großen ÖBB-Grundstück an der Brünner Straße entstehen und über 850 Betten, darunter ausschließlich Ein- und Zweibettzimmer, verfügen. Die genauen Kosten für den Spitalsbau stehen noch nicht fest. "Das hängt von der Detailplanung ab", hieß es am Donnerstag.
Bestehende Spitäler sollen im Großkrankenhaus "aufgehen"
Das bisherige Krankenhaus Floridsdorf, die Semmelweis-Frauenklinik und das Orthopädische Krankenhaus Gersthof werden 2015 komplett in das neue Spital übersiedeln. Aus dem Krankenhaus Hietzing ziehen Herzchirurgie, Kardiologie und Teile der Neurologie im neuen Krankenhaus Nord ein. Das Otto-Wagner-Spital gibt Teile der Pulmologie, Thoraxchirurgie sowie der Psychiatrie ab. Aus dem Wilhelminenspital wird ein Teil der Kinder- und Jugendheilkunde in den Norden Wiens transferiert. Zusätzliche Betten wird es am neuen Standort für die Kinder- und Jugendpsychiatrie und für die Unfallchirurgie geben.
Erreichbarkeit: Diskussion über Verlängerung der U6 läuft
Öffentlich erreichbar wird das neue Krankenhaus mit der Schnellbahnlinie S3, den Straßenbahnlinien 30 und 31 sowie den Bussen 228, 420 und 426 sein. In der nach einem Gemeinderatsbeschluss wieder aufgeflammten Diskussion, ob die U-Bahn-Linie U6 zum Krankenhaus verlängert werden soll, könne man keine Aussage treffen, betonte Wehsely. Die Flächen für eine etwaige Station seien freigehalten worden, es gebe aber keine konkreten Planungen.
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