Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Methode, die zur Diagnose und gleichzeitigen Therapie die Hände einsetzt und erstaunliche Erfolge, besonders in der Schmerztherapie und bei der Behandlung von typischen Frauenbeschwerden, erzielt.
Die Hände als Werkzeug
"Mein Werkzeug sind die Hände", sagt der Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, der neben seiner Tätigkeit in einem Wiener Krankenhaus ein Schmerztherapiezentrum leitet.
"Der Osteopath erfragt natürlich zuerst im Gespräch Krankheiten und Verletzungen des Patienten. Zum Beispiel kann ein Sturz aufs Gesäß später zu einem körperlichen Problem werden, weil durch ihn Organe im Körper displatziert worden sind", beschreibt der Arzt seine Vorgehensweise. Erst danach beginnt der Therapeut mit dem Ertasten von Ungleichgewichten oder Blockaden im Körper und fühlt tatsächlich, ob jemand in seiner Jugend an einer bestimmten Krankheit erkrankt war, ob ein Problem mit der Leber vorliegt oder ein Organ verschoben ist. Zugleich wirkt er mit seinen Händen sozusagen heilend auf den Körper ein, löst Blockaden und mobilisiert im Körper die Fähigkeit der Selbstheilung.
Mittelohrentzündung oder Kinderwunsch
Laut Dr. Selim kann die Osteopathie bei vielen verschiedenen Krankheiten helfen: "Die Osteopathie kann bei Asthma, Mittelohrentzündungen des Kindes, bei Kopfschmerzen und Migräne und bei Rückenschmerzen helfen." Aber auch Beschwerden der Frau, zum Beispiel Menstruationsschmerzen, Kinderlosigkeit oder Beschwerden des Unterbauches können behandelt werden. Die sanfte Methode der Osteopathie eignet sich gut als begleitende Maßnahme in der Schwangerschaft. „Dabei werden sowohl die Mutter als auch das Kind behandelt. Ich kann zum Beispiel spüren, wie das Kind liegt und ob es richtig liegt“, so der Arzt.
"Osteopath hört das Gras wachsen"
Selim würde sich wünschen, dass in Österreich, wie in anderen Ländern durchaus üblich, eine osteopathische Untersuchung Bestandteil der Gesundenuntersuchung würde. "Der Osteopath hört das Gras wachsen und kann spüren, bevor etwas entsteht oder wenn etwas nicht stimmt", so der Schmerztherapeut. Viele körperliche Beschwerden könnten so schon verhindert werden, bevor sie akut und gefährlich werden.
Wie lange dauert eine Behandlung?
Eine Behandlung dauert zwischen 30 und 40 Minuten und wird für jeden Patienten individuell zusammengestellt. "Kein Patient erhält dieselbe Behandlung, auch wenn das Leiden augenscheinlich dasselbe ist", so der Mediziner und verspricht, dass nicht mehr als sechs Behandlungen nötig sind, um die meisten Probleme zu lösen. "Meistens bringen schon drei Behandlungen einen Erfolg."
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