Heilende Hände

Gesund und schmerzfrei durch die Osteopathie

Gesund
28.11.2008 14:13
Verschobene Organe, ein Sturz aufs Gesäß in frühester Kindheit, eine Eierstockentzündung während der Pubertät. Unerklärliche Schmerzen oder Gesundheitsprobleme können viele Ursachen haben, die durch die herkömmliche Schulmedizin nicht geklärt oder geheilt werden können. Osteopathie – das Erfühlen und Heilen von körperlichen Beschwerden allein durch die Hände des Therapeuten - verspricht Hilfe. Wir haben mit dem Osteopathie-Spezialisten und Neurologen Dr. Mustafa Selim gesprochen und uns am Beispiel Rückenschmerzen erklären lassen, was es mit dieser geheimnisvollen Heilmethode auf sich hat.

Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Methode, die zur Diagnose und gleichzeitigen Therapie die Hände einsetzt und erstaunliche Erfolge, besonders in der Schmerztherapie und bei der Behandlung von typischen Frauenbeschwerden, erzielt.

Die Hände als Werkzeug
"Mein Werkzeug sind die Hände", sagt der Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, der neben seiner Tätigkeit in einem Wiener Krankenhaus ein Schmerztherapiezentrum leitet. 

"Der Osteopath erfragt natürlich zuerst im Gespräch Krankheiten und Verletzungen des Patienten. Zum Beispiel kann ein Sturz aufs Gesäß später zu einem körperlichen Problem werden, weil durch ihn Organe im Körper displatziert worden sind", beschreibt der Arzt seine Vorgehensweise. Erst danach beginnt der Therapeut mit dem Ertasten von Ungleichgewichten oder Blockaden im Körper und fühlt tatsächlich, ob jemand in seiner Jugend an einer bestimmten Krankheit erkrankt war, ob ein Problem mit der Leber vorliegt oder ein Organ verschoben ist. Zugleich wirkt er mit seinen Händen sozusagen heilend auf den Körper ein, löst Blockaden und mobilisiert im Körper die Fähigkeit der Selbstheilung.

Mittelohrentzündung oder Kinderwunsch
Laut Dr. Selim kann die Osteopathie bei vielen verschiedenen Krankheiten helfen: "Die Osteopathie kann bei Asthma, Mittelohrentzündungen des Kindes, bei Kopfschmerzen und Migräne und bei Rückenschmerzen helfen." Aber auch Beschwerden der Frau, zum Beispiel Menstruationsschmerzen, Kinderlosigkeit oder Beschwerden des Unterbauches können behandelt werden. Die sanfte Methode der Osteopathie eignet sich gut als begleitende Maßnahme in der Schwangerschaft. „Dabei  werden sowohl die Mutter als auch das Kind behandelt. Ich kann zum Beispiel spüren, wie das Kind liegt und ob es richtig liegt“, so der Arzt.

"Osteopath hört das Gras wachsen"
Selim würde sich wünschen, dass in Österreich, wie in anderen Ländern durchaus üblich, eine osteopathische Untersuchung Bestandteil der Gesundenuntersuchung würde. "Der Osteopath hört das Gras wachsen und kann spüren, bevor etwas entsteht oder wenn etwas nicht stimmt", so der Schmerztherapeut. Viele körperliche Beschwerden könnten so schon verhindert werden, bevor sie akut und gefährlich werden. 

Wie lange dauert eine Behandlung?
Eine Behandlung dauert zwischen 30 und 40 Minuten und wird für jeden Patienten individuell zusammengestellt. "Kein Patient erhält dieselbe Behandlung, auch wenn das Leiden augenscheinlich dasselbe ist", so der Mediziner und verspricht, dass nicht mehr als sechs Behandlungen nötig sind, um die meisten Probleme zu lösen. "Meistens bringen schon drei Behandlungen einen Erfolg."

Zahlt die Krankenkasse?

Behandlungen kosten zwischen 70 und 100 Euro. Zusatzkrankenkassen und einige Gebietskrankenkassen übernehmen einen Teil der Kosten. Am besten erkundigst du dich bei deiner Krankenkasse.
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