"Ich habe einfach viel zu viele unerzwungene Fehler gemacht, das war der Fakt", ist sich Bammer des Grundes der Niederlage bewusst. "Es ist schon lange her, dass ich 40 unerzwungene Fehler in zwei Sätzen gemacht habe. Ich habe das Gefühl gehabt, ich muss mehr machen, weil ich so viel Zeit gehabt habe", meinte die zumindest beste Mama bei den US Open.
Match ins Armstrong-Stadion verlegt
Das ursprünglich für das große Arthur-Ashe-Stadium angesetzte Damen-Viertelfinale wurde wegen der Überstunden von Novak Djokovic (gegen Tommy Robredo) bzw. Roger Federer (gegen Igor Andrejew), die jeweils über fünf Sätze gehen mussten, ins kleinere Louis-Armstrong-Stadium verlegt. Auf jenem Platz, auf dem sie am Sonntag Marion Bartoli im Achtelfinale ausgeschaltet hatte, lief es für Bammer von Beginn an aber nicht nach Wunsch.
Jankovic gelang gleich zu Beginn ein Break und trotz eines sofortigen Rebreaks von Bammer zum 1:1 fiel wohl schon im dritten Game eine kleine Vorentscheidung zum Satzverlust. Im zehn Minuten langen Aufschlagspiel der Ottensheimerin wehrte diese insgesamt fünf Breakbälle ab, der sechste war dann zu viel. Und dann machte Jankovic zwei Games zu Null in Folge zum 4:1. Nach 34 Minuten hatte die Serbin Satz eins in der Tasche.
Cleveres Spiel von Jankovic
Im zweiten Durchgang durchbrach Bammer den Aufschlag von Jankovic, vergab dann aber zwei Bälle zur 2:0-Führung. Ähnlich wie in Satz eins führte nach einem langen Service-Game Bammers der fünfte Breakball zum 1:1-Ausgleich. Bammer steigerte ihr Spiel etwas, obwohl die Anzahl der "unforced errors" nicht weniger wurde. Dennoch schien eine Wende nicht unmöglich, als sie der Serbin den Aufschlag zum 3:2 abnahm. "Da habe ich mich besser gefühlt und habe gedacht, dass ich es umdrehen kann", meinte Bammer. Doch sie verfiel wieder in diese aus ihrer Sicht zu aggressive Spielweise, und Jankovic nützte dies mit cleverem Spiel aus.
Verbesserung in der Weltrangliste
Doch die Weltranglisten-30., die sich im Ranking nach dem Viertelfinale in Flushing Meadows gegen Platz 25 verbessern wird, gab sofort wieder ihren Aufschlag ab, Jankovic ging mit zwei Breaks 5:3 in Führung. Bammer fightete zum 4:5 zurück, beendete dann aber beim ersten Matchball ihrer Gegnerin die Partie mit einem Doppelfehler selbst.
"Sybille hat leider teilweise versucht, Jankovic vom Platz zu schießen, was unmöglich ist. Da fehlen Sybille noch die Mittel dazu, und so ist sie ihr ins offene Messer gelaufen", lautete auch die Analyse von Coach Jürgen Waber. Bammer war natürlich enttäuscht: "Es ist schade, wenn man im Viertelfinale steht und seine Leistung nicht bringen kann." Dennoch will sie nur das Positive aus New York mitnehmen. "Mit dem Turnier bin ich sehr zufrieden. Ich werde sehr viele neue Erfahrungen mitnehmen. Ich habe erstmals ein Achtelfinale gewonnen und habe ein Viertelfinale gespielt. Vielleicht klappt es bei einem anderen Grand Slam."
Überstunden für Roger Federer
Bei den US Open mussten außerdem Titelverteidiger Roger Federer und Vorjahres-Finalist Novak Djokovic Schwerarbeit verrichten, Andy Roddick feierte einen souveränen Sieg, und für Nikolaj Dawydenko kam gegen Überraschungsmann Gilles Muller aus Luxemburg das Aus. Federer, der zuletzt viermal in Folge die US Open in New York für sich entschieden hat, musste 3:33 Stunden lang kämpfen, ehe er den Russen Igor Andrejew mit 6:7(5), 7:6(5), 6:3, 3:6, 6:3 niedergerungen hatte.
Auch Djokovic war es zuvor ähnlich ergangen: Der als Nummer 3 gesetzte Serbe war gegen den Spanier Tommy Robredo erst nach einem 4:6-6:2-6:3-5:7-6:3-Kampf im Viertelfinale des letzten Grand-Slam-Turniers des Jahres. Djokovic spielt nun gegen Andy Roddick, der gegen den Olympia-Silbernen Fernando Gonzalez beim 6:2, 6:4, 6:1 überraschend leichtes Spiel hatte. Federer hingegen misst sich mit Muller.
Die Ergebnisse von Dienstag:
DAMEN - Viertelfinale:
Jelena Dementjewa (RUS-5) - Patty Schnyder (SUI-15) 6:2, 6:3
Sybille Bammer (AUT-29) - Jelena Jankovic (SRB-2) 1:6, 4:6
HERREN - Achtelfinale:
Federer (SUI-2) - Andrejew (RUS-23) 6:7(5), 7:6(5), 6:3, 3:6, 6:3
G. Muller (LUX) - N. Dawydenko (RUS-5) 6:4, 4:6, 6:3, 7:6(10)
N. Djokovic (SRB-3) - T. Robredo (ESP-15) 4:6, 6:2, 6:3, 5:7, 6:3
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.