Finali verpasst

Rekorde reichten den Schwimmern nicht

Olympia
09.08.2008 17:36
Ein Österreicher-Quintett hat am Samstag zum Start der olympischen Schwimm-Bewerbe in Peking mit nationalen Rekorden kräftig aufgezeigt. Ein international enorm hohes Niveau verhinderte allerdings ein Weiterkommen in die erste Finalsession im "Water Cube" am Sonntag. Am knappsten war Hunor Mate am Semifinale dran, ihm fehlten über 100 m Brust als 18. nur zwei Plätze bzw. 22/100 auf den Aufstieg.

"Das war unerwartet, aber ich habe daran geglaubt", meinte der SC-Theresianum-Athlet. Das knappe Verfehlen des Aufstiegs ärgerte den gebürtigen Ungarn ein wenig, doch er erfüllte sich dennoch einen Traum. "Einer meiner Träume war, unter 1:00,95 zu bleiben. Denn als ich zehn Jahre alt war, habe ich die EM 1993 in Sheffield gesehen, und da fixierte einer der berühmtesten ungarischen Brustschwimmer mit 1:00,95 Weltrekord. Das war mein Ziel."

Das war damals Karoly Guttler, doch 15 Jahre später war dessen Zeit nicht mehr gut genug für ein olympisches Semifinale. Mate braucht sich freilich keinen Vorwurf machen, hat er doch seine Bestzeit um 1,29 Sekunden und den OSV-Rekord um 1,11 gedrückt. Diesen hatte seit 3. August 2001 Patrick Schmollinger gehalten. Aufgestellt hatte dieser die Bestleistung bei den nationalen Titelkämpfen, und zwar im vielleicht zu kurzen Schwechater Becken.

Verwirrung um Steineggers Haube
Am 24. Juli war dort auch Jördis Steinegger geschwommen, in 3:43,28 Minuten war ihr vermeintlich ein toller OSV-Rekord über 400 m Lagen gelungen. Damals noch freudestrahlend, war sie zwei Wochen später nach Olympia-Rang 26 und ihrem klaren Ausscheiden tränenüberströmt. Ihr Schwimm-Sponsor Arena war auf dem Anzug als auch auf der Badehaube aufgeschienen. Laut Reglement ist es nur einmal erlaubt, Steinegger musste die Haube wechseln.

Der Zwischenfall passierte im "Last Callroom", unmittelbar bevor es ans Becken geht. Eigentlich darf man diesen Bereich vor dem Rennen nicht mehr verlassen. Steinegger aber wurde es gestattet, der unter den Zuschauern sitzende Markus Rogan half mit einer seiner Hauben aus. Steinegger setzte sich die neue Kopfbedeckung verkehrt herum auf, um Rogans Sponsoraufschrift nicht sichtbar zu machen. Doch die Konzentration der 25-Jährigen war weg. "Es ist überhaupt nicht aufgegangen", erklärte Steinegger verbittert. "Der Badehaube-Wechsel hat mich aus Rhythmus gebracht." 

Brandl verpasst das Finale
Besser lief es hingegen bei ihrem Teamkollegen David Brandl, der mit 3:48,63 Minuten über 400 m Kraul für eine nationale Bestleistung sorgte, als Gesamt-20. aber nicht das Finale erreichte. "Ich bin sehr zufrieden, das war nicht schlecht", sagte der 21-Jährige. "Ich habe ein gutes Material erwischt, nur ist der Anzug beim Start gerissen."

Dinko Jukic verbesserte über 400 m Lagen seinen OSV-Rekord, ebenfalls von der Eindhoven-EM, in 4:15,48 Minuten um 1,76 Sekunden. Er belegte damit nach etwas zu schnellem Beginn Rang 15, 3,74 Sekunden hinter dem Final-Einzug. "Den Rekord habe ich mir vorgenommen, das habe ich erreicht. Das ist die beste Empfehlung. Ich bin da, wo ich sein sollte", erläuterte der 19-jährige Wiener. "Aber es hat bei Brust mit der Einteilung des Rennens gehapert."

Schließlich gelang auch Birgit Koschischek eine nationale Bestleistung. In 59,07 Sekunden war die 21-Jährige um 54/100 schneller als bisher, wurde damit aber wie Steinegger nur 26. "Rekord ist Rekord, aber klar wollte ich unter 59. Doch es ist okay", reagierte die Wienerin auf ihre Leistung. Sie war doch sichtlich überrascht, dass sich ihre Marke nur für diese hintere Platzierung ausging. Koschischek hat noch die 100 m Kraul vor sich.

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