"Mit Bedauern muss ich mitteilen, dass das Team heute seine Rennaktivitäten stoppt", sagte der Japaner am Dienstag. Schon beim Großen Preis der Türkei in Istanbul am kommenden Sonntag wird Super Aguri mit seinen Piloten, dem Briten Anthony Davidson und dem Japaner Takuma Sato, nicht mehr dabei sein.
Honda stimmte Verkauf nicht zu
Noch am Dienstag hatte der Vorstand des japanischen Automobil-Herstellers und Formel-1-Konkurrenten Honda über das Übernahmeangebot einer deutschen Unternehmensgruppe (Weigl-Gruppe) beraten, stimmte aber dem Verkauf an den potenziellen Investor nicht zu.
Hondas Formel-1-Verantwortlicher Nick Fry hatte schon in den vergangenen Wochen nur noch wenig Interesse gezeigt, das Team mit Chassis, Motor und vor allem finanziell zu unterstützen. Angeblich soll auf sein Geheiß hin den Lkws von Super Aguri, mit denen Ersatzteile und das Motorhome in die Türkei gebracht worden waren, am vergangenen Sonntag die Zufahrt zum Istanbul Speed Park verweigert worden sein.
Erschwerend wirkte für das Honda-"Juniorteam", dass künftig Kundenautos verboten werden sollen. Ein Problem, das über kurz oder lang auch zum Red-Bull-Verkauf von Toro Rosso und hoffentlich dank des Wohlwollens des Geldgebers Dietrich Mateschitz nicht zu so einem Ende führen wird.
Privatteams tun sich immer schwerer
Auch Super Aguri hätte künftig einen eigenen Wagen entwickeln müssen, was wiederum sehr kostspielig ist. Die veränderten Rahmenbedingungen für das Team hatten sich negativ auf die Möglichkeit ausgewirkt, Partner zu finden. "Wir haben es mit Hilfe von Honda irgendwie geschafft, das Team am Laufen zu halten, aber wir finden es schwer, einen Weg zu finden, um unsere Tätigkeiten in Zukunft innerhalb der Formel 1 fortzusetzen", meinte Suzuki.
Super Aguri war trotz der Geldnöte in den ersten vier Rennen 2008 an den Start gegangen. Sogar die Präsentation des neuen Wagens hatte vor der Saison wegen der fehlenden Mittel abgesagt werden müssen, Suzuki war fast ausschließlich mit der Suche nach Sponsoren beschäftigt.
Super Aguri ist das vorerst letzte in einer langen Reihe von Teams, die im Milliarden-Zirkus Formel 1 mangels Geld nicht mehr auftreten können. Nachdem immer mehr Automobil-Hersteller eigene Teams in der Formel 1 unterhalten, ist es für private Rennställe immer schwieriger, finanziell mitzuhalten. Rund 100 Millionen Dollar pro Saison muss man aufbringen, um bei dem PS-Spektakel dabei zu sein. Etliche Rennställe wie Prost, Jordan, Jaguar oder Arrows zogen sich in den vergangenen Jahren zurück oder wurden übernommen.
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