Richtig bewässern

So versorgst du deine Pflanzen im Urlaub

Wohnkrone News
20.07.2012 11:14
Endlich Urlaub! Vor der schönsten Zeit im Jahr kann es allerdings noch ziemlich stressig werden: Haus, Wohnung, Garten und nicht zuletzt auch der eine oder andere tierische Mitbewohner wollen gut versorgt sein - und auch die Zimmerpflanzen brauchen eine optimale Versorgung in der Zeit der Abwesenheit der Bewohner. Das größte Problem dabei: eine ausreichende und regelmäßige Bewässerung. Einige Tipps für die Urlaubspflege der Pflanzen.

Die einfachste und beste Lösung liegt natürlich darin, auf die Hilfe netter Nachbarn zu vertrauen. Doch nicht immer funktioniert die Nachbarschaft so gut, und Hand aufs Herz: Will man tatsächlich - vielleicht nur oberflächlich bekannten - Personen ungehemmten und störungsfreien Zugang in alle persönlichen Bereiche seiner eigenen vier Wände gestatten?

Zum Glück gelingt die ausreichende Wasserversorgung der grünen Freunde in vielen Fällen auch ganz gut ohne menschliche Betreuung - ein wenig Planung, gute Vorbereitung und das richtige System vorausgesetzt.

Vorbereitung auf den Urlaub
Eine gute Versorgung der Pflanzen für Abwesenheitszeiten beginnt schon rund zwei Wochen vor dem tatsächlichen Urlaubsantritt. Nicht nur, um allfällige Bewässerungssysteme gründlich auf Wirksamkeit und mögliche Schäden für Haus und Wohnung zu testen, sondern auch, um die Pflanzen auf die geänderten Gießbedingungen einzustimmen. Einige Tipps:

  • Gießen langsam reduzieren: Einige Zeit vor dem Urlaubsantritt sollten die Pflanzen soweit wie möglich schrittweise auf weniger Wasser umgestellt werden. Also einfach weniger stark gießen, um einen "Urlaubsschock" zu vermeiden.
  • Standort überdenken: Vor allem im Sommer hängt der tatsächliche Wasserverbrauch stark von den Innenraumtemperaturen und dem Lichteinfall ab. Gesunde Pflanzen überstehen zwei bis drei Wochen auch in weniger hellen (und daher kühleren!) Räumen sehr gut. Extra-Tipp für alle Gartenbesitzer: Topfpflanzen können für die Zeit der Abwesenheit auch in ein Gartenbeet "umgetopft" werden.
  • Rückschnitt: Eventuell können die Pflanzen (je nach Art und Gattung) auch kurz vor dem Urlaub zurückgeschnitten werden, abgestorbene Blüten und Blätter sind jedenfalls zu entfernen. Mit diesen Maßnahmen wird der Wasserbedarf gesenkt.
  • Nicht kurz vor Urlaub düngen: Düngen regt das Wachstum der Pflanzen an, der Wasserbedarf wird erhöht.

Das perfekte Bewässerungssystem für alle Fälle ...
... gibt es leider nicht. Denn wieviel Wasser die Pflanzen benötigen und auch gut vertragen, hängt stark von den unterschiedlichen Pflanzengattungen ab. So werden zum Beispiel Orchideenliebhaber nur wenig mit dem berühmten "Flaschen-Trick" anfangen können.

Auf Nummer sicher gehen Pflanzenliebhaber jedenfalls, wenn sie rechtzeitig fachmännischen Rat (Gärtner) einholen und sich dabei auch über die unterschiedlichsten professionellen Bewässerungssysteme für Zimmerpflanzen informieren lassen.

Tipp: Manche Gärtnereien nehmen gerne Pflanzen über die Urlaubszeit in Pflege. Das kostet zwar ein wenig, doch man kann sich auf optimal gepflegte und gesunde Pflanzen nach dem Urlaub verlassen.

Unabhängig von der Art des Bewässerungssystems, für das man sich letztendlich entscheidet, gibt es einige Grundregeln, die für alle Arten der zugekauften oder selbst gebastelten Wasserzuführungssysteme gelten:

  • Kein Dünger: Dem Wasser darf keinesfalls Dünger beigemischt werden, da es dadurch zu starker Algenbildung kommt.
  • Zeitschaltuhren: Sind Zimmerbewässerungssysteme mit Zeitschaltuhren und Wasserhähnen gekoppelt, sollte jedenfalls in regelmäßigen Abständen Nachschau gehalten werden (Verwandte, Nachbarn etc.). Kleine Funktionsstörungen können schon ausreichen, um u.U. auch größere Wasserschäden in der Wohnung und eine hohe Wasserrechnung zu verursachen. Und: Ist Haus oder Wohnung während des Urlaubs (größtenteils) unbeaufsichtigt, sollten Wasser und auch Strom eigentlich abgeschaltet werden (viele Haushaltsversicherungen haben diesbezüglich übrigens einen eigenen kleingedruckten Passus in ihren Geschäftsbedingungen).
  • Praxistest: Alle Bewässerungssysteme vor dem Urlaub einmal ausprobieren! Bei Koppelung mit Zeitschaltuhr sollte man die Gießzeit zwischen zwei und vier Uhr früh einstellen, da hier im Sommer die kühlsten Temperaturen liegen und die Verdunstung laut Studien nur ca. zehn Prozent beträgt.

Die beliebtesten Bewässerungstricks

  • Flaschen-Trick: Eine leere Kunststoffflasche wird mit Wasser gefüllt und verkehrt, also mit der nicht zugeschraubten Öffnung nach unten, in den Topf gesteckt. Trocknet die Pflanzenerde aus, wird Wasser zugeführt. Heftig diskutiert wird darüber, ob das System nur dann funktioniert, wenn der Boden der Flasche abgeschnitten wird - oder eben nicht. Kritiker wenden auch ein, dass dieser Trick umso schlechter funktioniert, je besser (und lockerer!) die Pflanzenerde ist. Auch hier gilt: Am besten unter Beobachtung ausprobieren!
  • Tonstein-Trick: Tonsteine (Baumarkt) in die Badewanne legen, Wasser soweit einfüllen, dass gerade noch die Tonsteine ein wenig über dem Wasser stehen und Pflanzen ohne Übertopf auf die Tonsteine stellen. Achtung: Wählt man diese Methode, muss sichergestellt sein, dass das Wasser nicht vorschnell (auch bei geschlossenem Abfluss) abfließt. Auch die Lichtverhältnisse im Badezimmer sind zu berücksichtigen! Als Alternative kann man den Trick auch mit transportablen Kinderbandewannen (am besten auf Fliesenboden) ausprobieren (kein Abfließproblem, bessere Lichtverhältnisse).
  • Wollfaden-Docht-Trick: Ein Gefäß wird voll mit Wasser gefüllt, und über einen Wollfaden wird das Wasser direkt in die Pflanzentöpfe geführt. Achtung: Nicht jeder Wollfaden erfüllt diese Funktion tatsächlich gut über einen längeren Zeitraum (z.B. Fettgehalt, Brüchigkeit etc.).
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