Eine Minute zu spät

Wechsel von Vittek zu Salzburg an Fax gescheitert

Fußball
01.02.2011 18:15
Alle Details waren geregelt, die Vereine und der Spieler einig und dennoch ist Montagnacht der Wechsel des slowakischen Team-Stürmers Robert Vittek zu Red Bull Salzburg noch geplatzt. Der kuriose Grund dafür ist ein Fax, das erst eine Minute nach Ende der Transferfrist am Dienstag um 0.01 Uhr im Sekretariat der Bullen eingetroffen ist.

Vittek hätte vom türkischen Klub Ankaragücü in die Mozartstadt wechseln sollen. Das entscheidende, den Vertrag besiegelnde Retourfax aus der Türkei war laut Red Bull Salzburg zuvor mehrmals für spätestens 22 Uhr angekündigt worden, kam dann aber doch nicht. "Aus nicht nachvollziehbaren Gründen, alles war vorbereitet und mit Liga und ÖFB abgestimmt", steht auf der Homepage der Salzburger zu lesen.

Faxgerät war defekt
Am Dienstagnachmittag meldete sich der türkische Klub zu Wort und nahm die Schuld für die verspätete Eintragung ins offizielle Transferabgleichungssystem auf sich. Ein Faxgerät sei defekt gewesen, wodurch der zeitliche Ablauf entsprechend verzögert worden sei, heißt es in einem Schreiben an den Österreichischen Fußball-Verband. Der ÖFB leitete den Brief an den FIFA weiter. Der Weltverband wird im Zuge einer Disziplinarkonferenz in den kommenden Tagen entscheiden, ob Vittek nun zu Salzburg wechseln darf oder nicht.

Vittek stand seit Februar 2010 (zuerst leihweise, seit Sommer fix) bei den Türken unter Vertrag, wurde aber zuletzt von Verletzungen zurückgeworfen. Bei der WM in Südafrika hatte der Ex-Nürnberger vier Tore für die Slowakei erzielt.

Ähnlicher Fall in Deutschland
Ein ganz ähnlicher Fall hat sich in Deutschland ereignet. Dort ist der Wechsel von HSV-Stürmer Eric Maxime Choupo-Moting zum Liga-Rivalen 1. FC Köln ebenfalls wegen einer Fax-Panne geplatzt. Am Montag um exakt 17.49 Uhr hat der HSV den unterschriebenen Vertrag nach Köln gefaxt. Dort kam aber zunächst nur die erste Seite an, die weiteren Seiten ließen auf sich warten. Als schließlich der gesamte Vertrag angekommen war, unterschrieben auch die Kölner und leiteten das Dokument ebenfalls per Fax an das Bundesliga-Sekretariat weiter. Inzwischen war es bereits 18.13 Uhr und somit die Transferzeit in Deutschland seit 13 Minuten abgelaufen. Der Wechsel ist somit ungültig.

Kaum Hoffnung auf Lösung
FC-Köln-Geschäftsführer Claus Horstmann hat bereits Beschwerde eingelegt und ist frustriert: "Die Bundesliga behauptet, sie könne nichts für technische Probleme. Wir aber auch nicht. Unsere Hoffnung ist, dass wir doch noch zu einer Lösung kommen." Daran glaubt der Vater des 21-jährigen deutsch-kamerunischen Spielers nicht mehr. "Es gibt keine Chance mehr. Das Schicksal wollte es so. Mein Sohn bleibt in Hamburg", so Just Choupo-Moting.

Und auch in England kam ein Fax zu spät: Im Falle des Blackpool-Kapitäns Charlie Adam waren es zwei Minuten, die dessen Transfer zum FC Liverpool verhinderten.

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(Bild: KMM)



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