"Druck zu groß"

Kindesentziehung: Mutter (45) stellt sich

Österreich
01.05.2015 15:47
Nach fast einem halben Jahr hat sich am späten Donnerstagabend eine 45-jährige Mutter mit ihrer Tochter, die sie vor rund einem halben Jahr dem sorgeberechtigten Vater entzogen hatte, der Wiener Polizei gestellt. "Der Fahndungsdruck ist der Frau zu groß geworden", sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Die 45-Jährige hatte das Kind nach einem Besuch nicht dem Vater zurückgebracht. Sie wurde auf freiem Fuß angezeigt.

Dem Vater war vom zuständigen Gericht das Sorgerecht für die inzwischen Dreijährige zugesprochen worden, die Mutter durfte ihre Tochter jedoch regelmäßig sehen. Als die 45-Jährige das Mädchen am 2. November nicht wie vereinbart zum Vater zurückbrachte, erstattete dieser Anzeige wegen Kindesentziehung. Die Frau wurde daraufhin per Festnahmeanordnung gesucht.

Von Wien nach Polen und zurück in die Steiermark
Mutter und Kind tauchten zunächst für einen Monat in Wien unter und lebten danach für vier Monate bei einem Bekannten in Polen, ehe die beiden wieder nach Österreich zurückkehrten und sich in der Steiermark aufhielten. Doch Fahnder des Landeskriminalamts Wien und des Bundeskriminalamts kamen der 45-Jährigen schließlich auf die Spur.

Eine Bekannte der Frau erzählte ihr von den Befragungen seitens der Ermittler, weshalb sich die Mutter offenbar der Ausweglosigkeit ihrer Lage bewusst wurde. Das führte letztlich dazu, dass die Frau samt Kind am Donnerstagabend gegen 22 Uhr freiwillig zur Polizei kam und sich stellte.

Bei ihrer Befragung rechtfertigte die Mutter ihre Tat damit, dass "es ihrer Tochter bei ihr besser gehen würde", so Maierhofer. Das kleine Mädchen war laut Polizei jedenfalls wohlauf und freute sich, den Vater endlich wiederzusehen.

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