"Es besteht der Verdacht auf eine schwere Misshandlung des Säuglings mit Todesfolge", sagte Staatsanwältin Antoinette Tröster zu dem Fall. Das kleine Mädchen musste bereits während der Fahrt ins Krankenhaus wiederbelebt werden, im Spital erlag es dann seinen schweren Verletzungen. Die Ärzte erstatteten daraufhin Anzeige wegen des Verdachts auf Kindesmisshandlung.
Hinweise auf Schütteltrauma
Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen den 23-jährigen Vater des toten Mädchens. Er wurde am Dienstag festgenommen, kurz darauf wurde U-Haft über den Mann verhängt. Der Vorwurf: Quälen unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen mit Todesfolge. Das Strafgesetzbuch sieht für so einen Fall eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren vor. Die Mutter dürfte ersten Erkenntnissen zufolge nichts mit den Verletzungen des Babys zu tun gehabt haben.
Eine Obduktion des Säuglings wurde durchgeführt, "eine abschließende Stellungnahme des Gerichtsmediziners steht noch aus", so die Staatsanwältin. Wann das Gutachten vorliegt, lasse sich noch nicht sagen. Die Verletzungen des kleinen Mädchens deuteten jedenfalls auf ein Schütteltrauma hin.
Wie Christine Gaschler-Andreasch, die Leiterin der Jugendwohlfahrt, am Dienstagnachmittag bekannt gab, war die Familie des Mädchens seit etwa einem Jahr in Betreuung. Die Jugendwohlfahrt war wegen eines anderen, sechs Jahre alten Kindes der Mutter, bei dem es Schwierigkeiten gab, hinzugezogen worden.
Zweiter Fall binnen weniger Wochen
Erst vor wenigen Wochen beschäftigte ein Fall von Kindesmisshandlung mit Verdacht auf Schütteltrauma das Landesgericht Klagenfurt. Ein Paar musste sich wegen Körperverletzung an seiner kleinen Tochter verantworten. Anfang 2014 war das damals drei Monate alte Kind mit einem Schädel-Hirn-Trauma, Blutungen und Knochenbrüchen ins Klinikum gebracht worden. Das Mädchen überlebte, ist seither aber behindert. Die Eltern wiesen bei Gericht die Misshandlungsvorwürfe zurück, der Prozess läuft noch.
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