Wandelbare Wohnung

Winterlook für die eigenen vier Wände

Mit sinkenden Temperaturen steigt bei den meisten in gleichem Maß die Sehnsucht nach warmer, gemütlicher Geborgenheit in den eigenen vier Wänden. Dabei spielt die stimmungsvolle Dekoration des Zuhauses eine wichtige Rolle. Das Problem dabei: Die Wohnung, die wir in der heißen Jahreszeit schätzen und in der wir uns wohlfühlen, stimmt selten mit der überein, die so richtig Lust auf entspannte Herbst- und Winter-Relaxstunden macht. Doch mit einigen Tricks und optischen Maßnahmen lässt sich so gut wie jede coole Sommerwohnung rasch und recht kostengünstig in eine kuschelige Winterhöhle verwandeln.

"Wandelbare Wohnung" lautet ein Einrichtungs- bzw.- Dekotrend, der auch bei uns seit einigen Jahren zunehmend beliebter wird. Das Prinzip ist einfach: Vergleichbar der Sommer- und Wintergarderobe gibt es auch für die Wohnung den passenden jahreszeitlichen Look.

Die wichtigsten Basics hierfür: handliche Teppiche, Wohndecken bzw. Sofaüberwürfe und Vorhänge, vorzugsweise einfach zu montierende und pflegeleichte Schlaufenvorhänge. Sommer- und Winter-Basics unterscheiden sich dabei in Farben und Stoffen. Für Herbst und Winter steht erdige Gemütlichkeit im Vordergrund.

Hauptsache gemütlich
Draußen nasskalter Wind und eisige Temperaturen – drinnen beim knisternden Kaminfeuer sitzen. Draußen tobt der Schneesturm, drinnen mit einer Tasse Tee im Dämmerlicht und bei Kerzenschein das Schneegestöber betrachten – Situationen, die die meisten von uns einfach als so richtig gemütlich bezeichnen.

"Gemütlich" hat im Herbst und Winter ganz allgemein Hochsaison. Doch was bedeutet Gemütlichkeit beim Wohnen überhaupt? Ein Einrichtungsstil? Passende Deko, Farben oder Licht? Tatsache ist, dass Gemütlichkeit eine sehr subjektive Angelegenheit ist. Übereinstimmungen gibt es bei den meisten Menschen bei Farben, Stoffen und Licht. Dann scheiden sich auch schon die Geister. So verbindet der eine Holz mit Gemütlichkeit, der andere fühlt sich umgeben von möglichst vielen kleinen Wohnaccessoires so richtig wohl. Mit Wohlfühlen, und hier insbesondere Entspannung, hat der Begriff "Gemütlichkeit" im Wohnbereich übrigens heute am meisten gemein.

Interessant ist, dass es weder in der englischen noch in der französischen Sprache eine Übersetzung gibt: Der ursprünglich aus dem Biedermeier stammende Begriff wird in beiden Sprachen in der deutschen Version verwendet.

Aus Sommerloft wird Kuschelhöhle
An heißen Tagen soll die Wohnung schon rein optisch angenehm kühl wirken. Unterstützend wirken dabei alle kühlen Farbtöne – von Reinweiß über Hellgrün bis hin zu hellem Blau – sowie möglichst leichte, luftige Stoffe. Im Herbst und Winter machen hingegen warme Farben und dicke Kuschelstoffe den Wohnbereich warm und einladend.

Klar, dass man nicht das feste Mobiliar und die Wandfarbe je nach Jahreszeit austauschen kann. Mit gut ausgesuchten Überwürfen, Wohndecken, Vorhängen bzw. Schlaufenvorhängen sowie kleinen Teppichen als optische Highlights und Stimmungsmacher gelingt es jedoch recht rasch, den gesamten Eindruck und die Atmosphäre der Wohnung zu ändern. Kleine jahreszeitliche Accessoires runden die Umgestaltung perfekt ab.

Auch preislich hält sich eine derartige Wohnungsverwandlung in Grenzen: Kleine Teppiche gibt es mittlerweile ebenso wie Wohndecken in allen Designs, Farbmustern, Materialien – und Preisklassen. Die praktischen, weil leicht anzubringenden Schlaufenvorhänge ebenfalls. Meist handelt es sich bei den Stücken um eine Einmal-Investition in zwei Grund-Kollektionen, die dann jeweils für die nächste Saison aufgehoben werden.

Und das ist auch gleich die wichtigste Voraussetzung: Ausreichend Platz für die richtige Lagerung. Auch auf entsprechenden Mottenschutz (v.a. Teppiche!) darf dabei nicht vergessen werden.

Wohlige, wollige Kälte-Trends
Warme Weißtöne machen die Wohnung vor allem in der dunklen Jahreszeit hell und größer. Weißtöne haben eigentlich nur den Nachteil, dass sie eben gerade im Wohnbereich nur selten lange weiß bleiben. Auch das ist ein Vorteil der wechselnden Wohnungs-Basics: Sie können spätestens halbjährlich gereinigt werden und strahlen dann in der nächsten Saison in alter Frische.

Besonders viel Stimmung bringen Teppiche, die im Herbst und Winter besonders gemütlich sind. Hochflor-Teppiche, aber auch die seit einigen Jahren wieder stark im Trend liegenden Flokatis erweisen sich dabei als wahre Stimmungsmeister. Aus praktischen (und preislichen) Gründen ist den kleinen Größen der Vorzug zu geben. Wichtig ist, dass der Teppich – im Gegensatz zum althergebrachtem Image – in erster Linie als flauschiges Deko-Stück und nicht als teurer Edel-Einrichtungsgegenstand für viele Jahre gesehen wird.

Ähnliches gilt für die Vorhänge: Schlaufenvorhänge gibt es mittlerweile in allen Designs, Farben und auch gewünschten Längen. Man kann sie einfach und bequem über das Internet zu günstigen Preisen bestellen. Die passenden Gardinenstangen sind ebenfalls in mehreren Stilrichtungen in Bauhäusern erhältlich und im Nu an der Wand angebracht.

Sind im Sommer leichte, lichtdurchlässige Baumwollstoffe gefragt, so punkten für die Kältesaison dickere, blickdichte Schlaufenvorhänge in warmen Farbtönen.

Zusatzplus: Bei schon etwas in die Jahre gekommenen Fenstern können spezielle Energiesparvorhänge dazu beitragen, dass die kostbare Wärme im Raum bleibt.

Wichtig: Bei Teppichen, Wohndecken und Vorhängen auf Herkunftsland und faire Produktionsbedingungen achten.