Orchideen und Co

Blühfreuden nicht nur einen Winter lang

Wohnkrone News
11.11.2014 09:17
Wenn die Natur im herbstlichen Grau versinkt, beginnt die Hochsaison farbenprächtiger Zimmerpflanzen. Ganz oben auf der Beliebtheitsliste stehen Orchideen, Amaryllis und Weihnachtssterne. Was jedoch viele Pflanzenfreunde nicht wissen: All diese exotischen Schönheiten blühen nicht nur einen Winter lang. Richtige Pflege allerdings vorausgesetzt.

Sie sind die häufigsten „Mitbringsel“ in den kalten Monaten und bringen zu erschwinglichen Preisen auch rasch fröhliche Farbtupfer in die Winterwohnungen. Orchideen, Amaryllis und Weihnachtssterne punkten aber nicht nur mit vielen Farbvariationen – von pastellig bis intensiv leuchtend -, sondern auch mit einem vergleichsweise geringen Pflegeaufwand.

Gedankt wird ihnen das allerdings nur selten. Denn in vielen Fällen wandern sie nach der Blühphase in den Bio-Müll. Vor allem die vielen bei uns erhältlichen Sorten der Amaryliss und die sog. „Weihnachtssterne“ werden bei uns meist als „saisonales“ Produkt angesehen. In jeder Hinsicht völlig zu Unrecht. Denn mit der richtigen Pflege können die grünen Lebewesen viele Winter lang Freude bringen.

Von der Diva zur Massenpflanze
Einst als wunderschön-exotische Raritäten gehandelt, finden sich Orchideen heute schon im Standard-Angebot vieler Supermärkte und die Orchidee gilt als eine der meistgekauften Topfpflanzen überhaupt. Allerdings bezieht sich dies auf die weitverbreitetste Art, die „Phalaenopsis“, die auch bei einfachsten Pflegemaßnahmen monatelang hindurch üppig und farbenfroh über viele Jahre hinweg blühen kann.

Schön und bescheiden in der Pflege gibt es allerdings einige Fehler, die die exotischen Schönheiten nur schwer verzeihen.

Hauptfehler Nummer 1, der schon so manches Blütenleben radikal verkürzt hat, ist das falsche Gießen. Denn „nasse Füße“ können Orchideen – und zwar alle Sorten! - nicht ausstehen. Es darf also keinesfalls übergossen werden oder gar Wasser in den Töpfen stehen bleiben. Die meisten Orchideen werden bereits mit speziellen Übertöpfen angeboten, die ein rasches Ablaufen des Wassers ermöglichen. Auf Zugluft reagieren Orchideen ebenfalls sehr empfindlich.

Als exotische Geschöpfe, deren Ursprung bei vielen Arten im (sub-)tropischen Gebieten liegt, fühlen sich die Pflanzen bei hoher Luftfeuchtigkeit am wohlsten, was vor allem in der Heizperiode zu einem Problem werden kann.

Tipp: Verdunsterschälchen in ihrer Nähe aufstellen oder sie regelmäßig besprühen!

Ist die Blühphase zu Ende werden die Orchideen jedenfalls so lange weiter gegossen, solange sie grüne Blätter zeigen. Die abgestorbenen „Blütenstengel“ werden abgeschnitten ebenso wie verfaulte oder vertrocknete Luftwurzeln.

Achtung: Auch wenn die Pflanze nicht mehr „blühend“ aussieht, kann sie in der nächsten Saison wieder zu voller Schönheit erblühen! Also, sie nicht vorzeitig entsorgen!

Tipp: Wer Orchideen nur in blühendem Zustand ansehnlich findet, kann zwischen den Blühphasen Seidenorchideen in den Topf stecken!

Leuchtende Farbenpracht mit der Amaryllis
„Amaryllis“ ist eher eine umgangssprachliche Bezeichnung. In den meisten Fällen ist eigentlich der sog. „Ritterstern“ gemeint. Botanisch gesehen entstammen beide Pflanzen der Familie der Amaryllidacea. Der Begriff „Amaryllis“ geht auf den schwedischen Pflanzenforscher Carl von Linne` zurück, der die aus Südamerika stammenden Rittersterne zusammen mit der afrikanischen Belladonnalilie zusammengefasst hat. Später hat man die Rittersterne wiederum ausgegliedert und heute werden die rund 70 Arten und über 620 Zuchtformen als eigene botanische Gattung „Hippeastrum“ zusammengefasst.

Die „Hippeastrum“-Zwiebel bilden drei bis vier Blütenstiele mit besonders eindrucksvollen, großen und farbintensiven Blüten, die viele Wochen bis in den März hinein blühen können.

Tipp: Den dicken Stiel mit der Blüte mit einem Stab abstützen!

Achtung: Alle Pflanzenteile sind giftig – sorgfältiger Umgang ist daher angesagt!

Die Zwiebeln benötigen während der gesamten Wachstumsphase eine gute Pflege, um bereits Nährstoffe für die nächste Saison einzulagern. Nach der Blühphase kann man die Pflanze an einen dunklen Ort stellen. Solange sie noch Grün zeigt, muss sie regelmäßig gegossen und gedüngt werden. Die Ruhephase beginnt dann ab etwa Anfang August – ab diesem Zeitpunkt wird das Gießen und Düngen eingestellt und die Pflanze kühl gestellt.

Ab Ende November wird dann eventuell altes Laub entfernt und die Pflanze in frische Erde getopft, man beginnt langsam und vorsichtig wieder mit dem Gießen und stellt sie an einem hellen Platz.

Tipp: Beim Umtopfen werden Amaryllis-Zwiebel höchstens so tief gesetzt, dass der Zwiebelhals noch aus der Erde herausragt.

Kein Stern, sondern eigentlich ein Strauch…
…ist der sog. „Weihnachtsstern“. Denn in seiner tropischen Heimat wächst der „Weihnachtsstern“ zu einem bis zu sechs Meter hohen Strauch oder Baum heran. Die bei uns bekannten „Zwergengattungen“ entstehen dadurch, dass mittels chemischer Hemmstoffe das Wachstum gebremst wird.

Wichtig: Auch der „Weihnachtsstern“ ist kein saisonales, einjähriges Produkt, das es verdient, nach den Festtagen auf dem Müll zu landen!

„Weihnachtssterne“ können mehrjährig kultiviert werden. Nach der Blüte werden die Pflanzen im Frühjahr zurück geschnitten und in ein frisches Substrat umgetopft. An einen hellen Standort stellen und nur sparsam gießen. Im Sommer kann die Pflanze auch ins Freie gestellt werden.

„Weihnachtssterne“ sind sehr kältempfindlich und mögen es auch nicht zu nass. Sie sollten daher gleich nach dem Kauf gut verpackt nach Hause transportiert werden und dann an einem hellen Standort (kein Fensterplatz – Zugluft!) aufgestellt werden.

Achtung: Vorsicht beim Kauf! Sind die Pflanzen in den kalten Monaten im Außenbereich aufgestellt, erleiden sie oft einen „Kälteschock“. Dieser macht sich allerdings erst einige Tage später im warmen Zuhause bemerkbar!

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