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Moto Z2 Force: Smartphone mit bruchfestem Display

Digital
30.12.2017 09:00

War die erste Generation des mit einem fast bruchsicheren Display ausgestatteten Moto Z Force noch dem US-Markt vorbehalten, verkauft die Motorola-Mutter Lenovo die Neuauflage Moto Z2 Force nun auch in Europa. Der OLED-Bildschirm des High-End-Smartphones wird durch fünf Lagen Plastik vor Stürzen und Stößen geschützt, was das Gerät in der Praxis nahezu bruchsicher macht. Aber wie gut klappt das wirklich? Wir haben das Gerät einem Härtetest unterzogen.

Auf der einen Seite ist das Moto Z2 Force ein High-End-Smartphone mit hochauflösendem OLED-Display, Snapdragon-835-Prozessorpower, lichtstarker Doppelkamera und modularem Erweiterungsanschluss an der Rückseite, der es zum Beamer, Lautsprecher, Gamepad oder 360-Grad-Fotoapparat macht. Auf der anderen Seite ist es das wohl robusteste Smartphone der Gegenwart, verfügt laut Hersteller über ein nahezu bruchsicheres Display.

Doch bevor wir uns den Nehmerqualitäten des Displays im Detail zuwenden, werfen wir einen Blick auf die im Moto Z2 Force verbaute Hardware:

Motorola Moto Z2 Force

CPU

Qualcomm Snapdragon 835: 4 x 2,35 + 4 x 1,9 GHz

RAM

6 Gigabyte

Diagonale

5,5 Zoll (OLED)

Auflösung

2560 x 1440 Pixel

Speicher

64 GB

microSD-Slot

Bis 2 TB

Hauptkamera

2 x 12 Megapixel; F/2.0; Laser- und Phase-Detection-Autofokus; Dual-LED-Blitz; Monochrom- und Tiefenschärfezweitkamera

Frontkamera

5 Megapixel; F/2.2; Dual-LED-Blitz

Funk

LTE, Gigabit-WLAN, Bluetooth 5.0, NFC, GPS, GLONASS, BeiDou

Maße

155,8 x 76 x 6,1 Millimeter; 143 Gramm

Akku

2730 mAh

Extras

Fingerscanner
Metallgehäuse
Bruchfestes Display
Dual-SIM (microSD oder SIM)

Software

Android 7.1

Preis

Ab ca. 760 Euro

Jetzt aber ans Eingemachte: Wie bruchsicher ist das Display des Moto Z2 Force wirklich? Wir haben die Probe aufs Exempel gemacht und das Moto Z2 Force Bekanntschaft mit dem unerbittlich harten Fliesenboden der "Krone"-Zentrale machen lassen. Das Ergebnis hat uns verblüfft: Das Moto Z2 Force hat - mit dem Display nach unten - zehn Stürze aus typischer Telefonier- bzw. SMS-Tipp-Höhe überstanden.

Dem Display hat man die Tortur hinterher - mit Ausnahme einiger winziger "Pecker" - nicht angesehen. Da hat es den Metallrahmen ums Display deutlich mehr in Mitleidenschaft gezogen, hier waren nach dem Härtetest kleinere Lackschäden zu beobachten. In Summe ist das Moto Z2 Force aber ein bemerkenswert robustes Smartphone, das Unfälle übersteht, die bei anderen Geräten unter Garantie eine teure Reparatur nach sich gezogen hätten.

Viel Rechenpower, sehr gutes Display
Das Moto Z2 Force überzeugt aber nicht nur mit seiner Robustheit, sondern ist ganz allgemein ein recht flottes Smartphone. Das Gespann aus Snapdragon-835-Prozessor und sechs Gigabyte RAM ist selbst für den Alltag anspruchsvoller Smartphone-Nutzer mit einer Affinität zu hardwarehungrigen 3D-Games stark genug, überzeugt mit einem flüssigen Android-Erlebnis und schnellen App-Starts. Im Benchmark-Leistungstest AnTuTu bestätigt sich das gute Bild: Hier liegt das Moto Z2 Force am Niveau ähnlich ausgestatteter Konkurrenzgeräte.

Das Display hat sich im Test nicht nur als bruchsicher erwiesen, sondern auch durch eine gute Darstellungsqualität überzeugt. Einerseits sorgt die hohe Auflösung für ein jederzeit scharfes Bild, andererseits ist das Display seitlich gut ablesbar, hell genug für den Außeneinsatz, stark in puncto Kontrast und intensiv in der Farbdarstellung.

Gute Doppelkamera, Schwächen im Zwielicht
Die Doppelkamera im Moto Z2 Force macht einen guten Job. Unter Tageslichtbedingungen und in künstlich beleuchteten Räumen stellt das Gerät flott scharf und liefert detailreiche Schnappschüsse. Im schlechteren Licht macht es sich bei homogenen Flächen bisweilen durch Rauschen bemerkbar, dass die Kamera nicht ganz so lichtstark ist wie manch ein Rivale. Mit Blitz gelingen aber auch hier noch gute, wenn auch teils etwas überbelichtete Bilder.

Ein nettes Extra ist die Schwarzweiß-Zweitkamera, wie sie etwa auch Rivale Huawei in seinen Smartphones verbaut. Sie glänzt im Schlechtlicht mit rauscharmen und scharfen Schwarzweißfotos und ermöglicht auch hübsch anzusehende Unschärfe-Spielereien. Die Frontkamera reicht für Selfies und Videotelefonate und bietet bei Bedarf sogar einen Doppelblitz. Alles in allem kann das Moto Z2 Force bei der Kamera nicht ganz mit der starken Konkurrenz aus Südkorea mithalten, die Foto-Performance spielt aber dennoch auf hohem Niveau.

Gute Ausstattung, aber kein Klinkenanschluss
Die Ausstattung des Moto Z2 Force ist ebenfalls überzeugend. Zur starken Hardware, der sauberen Kamera und dem guten Display gesellen sich aktuelle Funkstandards, ein Erweiterungs-Slot für eine zweite SIM- oder eine microSD-Speicherkarte, ein zuverlässig arbeitender Fingerscanner und der für die Moto-Z-Reihe typische Magnetanschluss an der Rückseite, über den sich das Gerät modular erweitern lässt. Einziger Wermutstropfen bei der Ausstattung: Das Moto Z2 Force hat keinen Klinkenanschluss, Kopfhörer müssen also entweder mittels beiliegendem Adapter oder kabellos angeschlossen werden.

Gute Verarbeitung, aber kein Ausdauerwunder
Auch die Verarbeitung gefällt: Das Moto Z selbst fühlt sich dank Metallgehäuse wertig und stabil an, am Testgerät sind uns keine zu großen Spaltmaße oder instabile Gehäusestellen aufgefallen. Das Handling profitiert von den griffigen Covers, die über den Magnetanschluss an der Rückseite am Gerät befestigt werden können. Eine Rückseite in Holz-Optik ist damit ebenso machbar wie eine in Nylon-Aufmachung, auch ein Cover zum kabellosen Laden gibt es. Ein kleiner Schönheitsfehler bleibt: Gerade bei einem Smartphone mit den Nehmerqualitäten des Moto Z2 Force wäre ein wasserdichtes Gehäuse ein nettes Extra gewesen und hätte das Gerät zum allen Umwelteinflüssen trotzenden Tausendsassa gemacht.

Der 2730 Milliamperestunden große Akku - mehr hatte im 6,1 Millimeter dünnen Chassis wohl einfach nicht Platz gehabt - ist für ein Gerät mit 5,5 Zoll Diagonale eher klein bemessen. Er bringt das Moto Z2 Force zwar zuverlässig durch den Tag, bei Power-Usern dürfte am Ende des selbigen aber nur mehr sehr wenig Saft übrig und Stromtanken an der Steckdose Pflicht sein. Zwei Tage Betrieb schinden derweil nur sehr sparsame User aus dem Gerät - wenn sie es nicht mit dem optionalen Zusatzakku-Modul erweitern.

Gelungene Software, innovative Moto Mods
Die Software des Moto Z2 Force ist gut gelungen. Hier läuft Android in einer den Google-Designvorgaben recht nahen Version, zusätzlich hat es Lenovo mit praktischen Features wie einer Gestensteuerung angereichert. Gewisse Schüttelmanöver sorgen hier etwa dafür, dass das Smartphone Kamera oder Taschenlampe startet, ohne dass man es zuvor entsperren müsste. Auf unerwünschte Software-Dreingaben, sogenannte Bloatware, wurde dankenswerterweise verzichtet.

Noch ein Wort zu den Moto Mods, welche die Moto-Z-Reihe ja erst zu etwas Besonderem machen: War die Auswahl vor einem Jahr bei Veröffentlichung der ersten Moto-Z-Smartphones noch recht dünn, gibt es mittlerweile ein ordentliches Sortiment mehr oder minder praktischer Modifikationen, die dem Handy neue Tricks beibringen, den Preis in Summe aber auch ordentlich in die Höhe treiben. Hier sehen Sie die aktuelle Mod-Auswahl im Überblick:

Fazit: Das Moto Z2 Force ist nicht nur für Grobmotoriker und chronische Bildschirmzerstörer, für die das echt verblüffend robuste Display ein Mehrwert ist, ein interessantes Smartphone. Der Mix aus gutem Display, starkem Innenleben, sauberer Kamera, guter Verarbeitung und innovativem Modulkonzept macht das Gerät ganz allgemein zu einem starken Oberklasse-Smartphone. Manche Details - der eher kleine Akku, das nicht wasserfeste Gehäuse, der fehlende Klinkenstecker - werden zwar nicht jedermanns Sache sein, alles in allem ist das Moto Z2 Force aber ein starkes und innovatives Gerät.

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