Alarm bei Mercedes

Niki Lauda: “Extrem schwer, das Biest zu bändigen”

Sport
05.10.2017 19:27

"Jedes Wochenende langsamer zu werden", wie es Niki Lauda nach dem Malaysia-GP (Highlights oben im Video) gesagt hat, passt dem Mercedes-Chairman überhaupt nicht in den Kram. Daher forderte er gemeinsam mit Teamchef Toto Wolff die Generalmobilmachung in der Fabrik in Brackley. Ob die "Silberpfeile" in Suzuka bereit für den Kampf gegen Ferrari und Red Bull sind, wird sich erst zeigen. Fakt ist: Es ist Feuer am "Sternen-Dach" ...

"Krone": Niki, ihr wart zuletzt nur dritte Kraft, konnte man in den letzten Tagen die Probleme orten und beheben?
Niki Lauda: Die Alarmglocken schrillen in höchsten Tönen. Hatten wir bislang nur das Problem, die Reifen ins Temperaturfenster zu bringen, so haben wir jetzt auch noch - wenn du so willst - ein Autofenster-Problem.

"Krone": Das bedeutet genau?
Lauda: In der Aerodynamik oder der Mechanik stimmt etwas nicht. Das Auto ist nicht stabil, es unter- oder übersteuert. Irgendwo ist da der Hund drin. Und wenn du dann schon einmal rund eineinhalb Sekunden zurückliegst, brauchst ja gar nicht mehr ans Reifenfenster zu denken.

"Krone": Ihr hattet seit Malaysia leider nur wenige Tage Zeit - welche Änderungen wird es für Suzuka geben?
Lauda: Wir haben in England alles Menschenmögliche mobilisiert, müssen aber erst das ganze Daten-Wirrwarr sortieren. Noch haben wir keine Lösung - aber wir werden in Suzuka sicher ein anderes Setup bringen. Und hoffen, dass wir zu unserer alten Form zurückfinden.

"Krone": Ferrari hat sich im Laufe der Saison sukzessive gesteigert, Red Bull hat zuletzt Riesenschritte nach vorne gemacht. Hat sich Mercedes vielleicht in der "Jahresplanung" etwas vorzuwerfen?
Lauda: Nein. Wir hatten von Saisonbeginn an das schnellste Auto. Aber halt eines, das, wie der Toto immer sagt, eine unheimlich sensible Prinzessin ist. Nach dem Training am Freitag werden wir dann wissen, wo wir in Japan stehen.

"Krone": Für Freitag ist aber Regen angesagt …
Lauda: Das können wir gar nicht brauchen. Denn dann können wir da nichts ausprobieren, dann gäbe es wieder eine Lotterie.

"Krone": Bottas konnte mit dem schwächelnden Auto mit seinem Teamkollegen in keiner Weise mithalten. Hamilton könnte dessen Hilfe im WM-Kampf gegen Vettel noch schmerzlich vermissen. Oder?
Lauda: Das ist leicht erklärt: Lewis hat nach Malaysia gesagt, dass es für ihn extrem anstrengend war, das Biest von Auto auf der Straße zu halten, es zu bändigen. Dass ihm das gelingt, ist sein Talent. Bottas dagegen braucht ein stabiles Auto. Das konnten wir ihm zuletzt nicht geben. Das ist unsere Schuld.

"Krone": Zum Abschluss: Es gibt Gerüchte, dass Max Verstappen einen Vorvertrag mit Mercedes unterschrieben hat. Was ist da dran?
Lauda: Null. Ehrlich. Gar nichts!

"Krone": Und wann redet ihr mit Hamilton über eine Verlängerung seines Kontrakts?
Lauda: Nach Abu Dhabi, er hat ja noch Vertrag für 2018.

Richard Köck, "Kronen Zeitung"

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(Bild: KMM)



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