Gegen die nervösen Österreicher gingen die ohne zahlreiche Stars angetretenen Deutschen erwartungsgemäß in Führung und bauten diese bis zur Pause sukzessive auf 18:14 aus. Als nach Wiederbeginn vor 4.500 Zuschauern in der Innsbrucker Olympiahalle der Weltmeister seinen Vorsprung noch weiter erhöhte und schließlich schon mit sieben Toren Vorsprung führte, schienen die Österreicher in ein Debakel zu rennen.
Nach der Pause riss der Faden
Doch das ÖHB-Team um Routinier Viktor Szilagyi bewies Moral und Kampfkraft und durchbrach den Spielfluss der Deutschen. Nachdem es in der 43 Minute erstmals Unentschieden (23:23) gestanden war, entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit dem glücklicheren Ende für Österreichs Handballer. Die Deutschen hätten noch die Chance auf den Ausgleich gehabt, verloren den Ball aber nach einem technischen Fehler (Schritte), und Roland Schlinger fixierte fünf Sekunden vor der Schlusssirene das 32:30.
"Es war Charakter, was die ganze Mannschaft gezeigt hat, es hat alles gepasst. Ich bin begeistert, was wir heute gezeigt habe. Die Deutschen haben sich vielleicht mit der Halbzeitführung ein bisschen zufriedengeben", sagte Deutschland-Legionär Viktor Szilgyi nach dem überraschenden Sieg.
ÖHB-Trainer: "Hut ab vor dieser Mannschaft"
"Die Zuschauer haben uns gewaltig unterstützt und nach vorne gepeitscht", sagte Dagur Sigurdsson nach seiner zweiten Partie auf der österreichischen Trainerbank. "Es ist zwar immer noch ein Freundschaftsturnier und man darf das nicht zu ernst nehmen. Trotzdem ist der Sieg in Riesenschritt für uns und gibt der Mannschaft ein Riesen-Selbstvertrauen. Hut ab vor dieser Mannschaft." Ob die Österreicher diese Leistung am Samstag gegen Tunesien wiederholen können, wollte der Trainer nicht prophezeien: "Tunesien ist gegen uns sicher der Favorit."
Auch die deutsche Trainer-Ikone Heiner Brand wollte die Niederlage seins Teams nicht überbewerten: "Eigentlich hätten wir nur normal weiterspielen müssen, dann kamen Konzentrationsmängel dazu. Wir wollten die Partie noch drehen, aber da waren die Spieler zu jung und zu unroutiniert."
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