Verärgerte Wiener

Stadt verbietet jetzt Tausende Fake-Strafzettel

Täuschend echte Organstrafmandate auf abgestellten Autos verwirrten und verärgerten viele Wiener in den Innenstadt-Bezirken. Dahinter steckt eine bizarre Werbeaktion. Die Stadt drückte die Stopptaste.

Als Kristian B. (Name der Redaktion bekannt) den weißen Strafzettel auf seiner Windschutzscheibe sieht, ärgert er sich anfangs. Als der Pensionist dann bemerkt, dass er gar nicht falsch geparkt hat, wird er stutzig. Absender der „Organschutzverfügung“ ist eine gewisse Nachtschutzbehörde der Stadt Wien. Die es jedoch gar nicht gibt.

Mehrere Tausend Zettel mit der Aufschrift „Organschutzverfügung“ der „Nachtschutzbehörde der ...
Mehrere Tausend Zettel mit der Aufschrift „Organschutzverfügung“ der „Nachtschutzbehörde der Stadt Wien“ verärgerten viele Wiener Autofahrer.(Bild: Urbantschitsch Mario)

„Gemäß § 50 VsNG (Verdammt sichere Nächtegesetz 2025) wird für Sie eine Gutschrift von 26 Euro festgesetzt, mit der Sie sich und Ihre Familie schützen können“. Dahinter steckt das Wiener Unternehmen „Night Saver“. Spezialisiert auf Testkits in Form einer Visitenkarte, die K.-o.-Tropfen in Getränken erkennen soll. Rund 5000 dieser falschen Zettel wurde in den Bezirken 1., 2., 3., 8., und 9. verteilt. Bei der Stadt zeigt man sich von der Aktion jedoch ganz und gar nicht begeistert.

“Aus rechtlicher Sicht unzulässig“
Von der MA 67 (Parkraumüberwachung) heißt es zur „Krone“: „Die Werbeaktion steht in keinerlei Zusammenhang und erfolgte ohne Absprache mit der Stadt Wien. Da die Verwendung amtlicher Formate für werbliche Zwecke aus rechtlicher Sicht unzulässig ist, hat die Magistratsabteilung 67 unverzüglich notwendige Schritte eingeleitet.“ Der Geschäftsführer wurde zur Unterlassung der Verbreitung der Schriftstücke aufgefordert.

„Durch unsere Aktion wollten wir Aufmerksamkeit schaffen und die Anzahl von K.-o.-Tropfen Attacken durch unsere Testkarten zu verringern. Wir sind uns sicher, dass wir dadurch langfristig viele Leben retten können“, so Night Saver-Mitbegründer Johannes Franner. Zwar habe es auch Beschwerden von einzelnen Leuten gegeben, jedoch werde der Zweck (K.o.-Tropfen-Attacken zu verhindern) ganzheitlich positiv aufgenommen und auch das Aufmerksammachen auf das Problem, durch unsere Aktion, sei sehr wichtig. Für mehr Aufmerksamkeit soll es daher künftig noch weitere Aktion geben.

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