"Ich sage weder so noch so", antwortete Perner auf die Frage, ob er Blutdoping betrieben habe.
Rottmann bestreitet Blutdoping
Rottmann bestritt die Doping-Vorwürfe vehement: "Das ist eine Frechheit." Das ihm zugeordnete Mittel Albumin, das zur Verschleierung von Blutdoping dient, "ist nicht meines". Er will rechtliche Schritte einleiten: "Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich nehme mit einem Rechtsanwalt Kontakt auf, wenn ich den Funken einer Chance habe und es mir leisten kann, dann klage ich. Ganz sicher."
Perner gab sich zurückhaltender. "Sie haben sich mit ihren Aussagen sehr weit hinausgelehnt", meinte der Salzburger bezüglich des Spruchs der ÖSV-Kommission. Perner will Einblick in das Protokoll aus Italien, um genau zu wissen, was ihm vorgeworfen wird. "Das gibt es erst, wenn ein Verfahren eingeleitet ist, aber das ist noch nicht passiert", so Perner.
Blutdoping wollte er weder bestätigen noch dementieren, das ihm zugeordnete Albumin sei aber nicht von ihm gewesen. "Das habe ich nie besessen, sie können mir das nicht einfach zuschreiben", erklärte Perner. Er habe keine DNA-Probe abgegeben. Dass bei den in den Quartieren in Pragelato gefundenen verdächtigen Utensilien auch Dinge von ihm dabei gewesen sind, bestreitet er nicht. "Da waren Sachen dabei, dazu stehe ich", sagte Perner, aber "einiges gehört nicht mir".
Spruch der ÖSV-Kommission
Die ÖSV-Kommission hatte in einem am Donnerstag vorgelegten Abschlussbericht den beiden mittlerweile zurück getretenen Biathleten rund um die Affäre bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin Blutdoping angelastet. Das Doping war bei Razzien der italienischen Staatsanwaltschaft im Quartier der Österreicher bei den Olympischen Winterspielen in Turin 2006 aufgedeckt worden. Außer Rottmann und Perner wurden auch die früheren Trainer Walter Mayer und Emil Hoch belastet. Sie hätten Doping in Form von verbotenen Methoden geduldet und aktiv unterstützt, hieß es.
13 weitere Personen freigesprochen
Im Gegensatz zu dem genannten Quartett wurden die 13 anderen im Zusammenhang mit dieser Causa genannten Personen von der Kommission von der Kollaboration quasi freigesprochen und auch in Schutz genommen. Zudem gäbe es weder Indizien noch Beweise, dass die ÖSV-Verbandsführung Doping geduldet, unterstützt oder gar organisiert habe, so die Kommission.
Schröcksnadel gestand allerdings ein, nicht alles richtig gemacht zu haben. Vor allem im Bezug auf die ersten Vorfälle schon bei den Spielen 2002 in Salt Lake City. Sämtliche Feststellungen und Beweismittel werden nun dem IOC und dem Anti-Doping-Ausschuss der FIS vorgelegt. Allfällige weitere Strafen sollen erst nach den Entscheidungen des CAS und einer Abstimmung mit der FIS erfolgen.
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