Ein kranker Verdauungsapparat macht einen Menschen nicht nur krank, sondern auch alt und hässlich, war F.X. Mayr überzeugt. Und das Verdauungssystem ist bei mehr Menschen, als man annehmen möchte, nicht in Ordnung. Regelmäßiger Stuhlgang bedeutet noch lange nicht, dass alles okay ist. Ein erfahrener Mayr-Arzt kann erkennen, wo etwas im Argen liegt, wenn er sich den Bauch ansieht, auch wenn der Patient NOCH nicht etwa über Völlegefühl, Sodbrennen, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall klagt.
In weiterer Folge wirkt sich eine Selbstvergiftung durch den Darm recht deutlich aus, auch wenn man die Ursache gemeinhin nicht im Darm vermuten würde: Abgeschlageheit, Gereiztheit, Nervosität, Benommenheit, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Herzbeschwerden, Rückenschmerzen oder Schlafstörungen.
Von wegen einfach Milch und Semmeln
Die meisten glauben, Mayr-Kur hieße, alte Semmeln zu essen und Milch zu trinken. Weit gefehlt. Die Urform der Kur ist, jeden Bissen einer alten Semmel 50 Mal zu kauen und dann mit einem Löffel Milch herunterzuschlucken. So lange, bis man satt ist. Das ist normalerweise nach einer einzigen Semmel der Fall. Was man während der Kur isst, wird inzwischen unterschiedlich gehandhabt, da haben Ärzte unterschiedliche Ansätze. Das hängt auch ganz vom Patienten ab. Auf jeden Fall: Viel trinken! Und zwar drei Liter Wasser oder Kräutertee.
Ich selbst habe die Mayr-Kur gerade wie folgt gemacht: Statt alten Weißmehlsemmeln habe ich zum Frühstück alte Graham-Weckerln mit etwas Ziegen-Frischkäse verwendet. Zu Mittag die Weckerln mit Tofu, abends (wo eigentlich ein Auszug aus nicht blähendem Gemüse empfohlen wird) leere Misosuppe. Dazu wird die Darmentleerung durch die Einnahme von Bitter- oder Glaubersalz unterstützt.
Esskultur nach F.X. Mayr
Damit ist auch schon klar, dass die Mayr-Kur keine Crash-Diät ist, bei der man nichts lernt und an seinem Essverhalten nichts ändert. Man lernt wieder, richtig zu essen und zu kauen. Normalerweise schlucken wir die Nahrung kaum gekaut (also nicht vorverdaut!) herunter, kein Wunder, dass sie anfängt zu faulen und zu gären, anstatt dem Körper gut zu tun.
Zum richtigen Essen gehört auch, dass man in angenehmer Atmosphäre und nicht nebenbei isst, also ohne Fernseher, Zeitung oder Telefonate. Zwischen den Mahlzeiten sollten vier Stunden verstreichen.
Durch die Kur wird auch unser Bauchgefühl verbessert. Wir merken wieder, was wir eigentlich nicht vertragen. Manche werden merken, dass Rohkost oder Körner blähen und müde machen, wer unentdeckt an einer Milchunverträglich leidet, bemerkt etwa einsetzende Durchfallneigung.
Ein wichtiger Teil der Mayr-Kur sind Bauchmassagen, die der Arzt durchführt. Hierbei wird die Peristaltik verbessert, die Blut- und Lymphzirkulation angeregt, die Atmung aktiviert und die Verdauungsdrüsen stimuliert, also Ausscheidung und Entgiftung gefördert.
Die Sache mit Säuren und Basen
Die meisten von uns sind übersäuert, haben also zu viele Säuren und zu wenig Basen im Körper. Säuren stellt der Körper selbst in rauen Mengen her, basen müssen wir ihm zuführen, was in den seltensten Fällen in ausreichendem Maße passiert. Fast alle Pflanzen und pflanzliche Produkte liefern Basen. Zucker hingegen ist ein Basenräuber. Reis und Getreide (außer Dinkel) wirken im Körper bereits leicht sauer, stark sauer werden eiweißreiche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und alle Süßigkeiten verstoffwechselt. Die Einnahme von Basenpulver ist also in den meisten Fällen während der Kur sinnvoll und wirkt unterstützend auf den Genesungsvorgang.
Übersäuerung ist nach Meinung vieler Fachleute schuld an vielen Zivilisationskrankheiten, auch wenn viele Schulmediziner anderer Meinung sind.
Mayrs Zauberformel:
Es reicht nicht, dem Körper die tollsten Dinge zuzuführen, er muss sie auch nutzen können. Daher:
Ernährung = Nahrung x Verdauungskraft
Durch die Mayr-Kur wird der Körper entschlackt und entsäuert, der Darm gereinigt, und viele Beschwerden können abklingen. Ganz nebenbei nimmt man auch noch einiges ab. Das allein sollte aber nicht der Grund für die Mayr-Kur sein.
Mehr zum Thema Mayr-Kur und darüber, wie unser Körper wirklich tickt, findest du in „F.X. Mayr easy“ von Dr. med. Jutta Bielefeld – am besten gleich online bestellen. Einen Mayr-Arzt findest du online (siehe Linkbox). Viel Erfolg – und gute Gesundheit!
Stephan Schätzl
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