Die Live-Analyse:

“Nicht das erste Unding in dieser SPÖ-Kampagne”

Österreich
16.08.2017 13:02

"Fast egal, was da rauskommt, der Schaden ist eingetreten, das ist gar keine Frage. Es ist ja nicht das erste Unding, das da in der SPÖ-Kampagne passiert, sondern eine fortgesetzte Serie an Pleiten, Pech und Pannen." So analysiert Politik- und Kommunikationsberater Thomas Hofer im krone.at-Livetalk am Mittwoch den Imageverlust der SPÖ nach der Verhaftung des Polit-Beraters von Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ), Tal Silberstein.

Laut Hofer müsste die SPÖ aufgrund des relativ großen Rückstandes in den Umfragen auf Sebastian Kurz und seine ÖVP thematisch längst in der Offensive sein. "Durch solche Dinge wie die Verhaftung Silbersteins wird die Partei aber dauernd aus der Spur gebracht", sagt der Kommunikationsbeater im Gespräch mit Moderator Gerhard Koller im "Krone"-Newsroom. Nutznießer könnten alle politischen Mitbewerber sein, allen voran die Liste Pilz. Dem Kanzler könne man nun mangelnde Führungskompetenz vorwerfen.

"Kern hätte bei Silberstein früher die Reißleine ziehen müssen"
Laut Hofer hätte Kern schon viel früher die Reißleine bei Silberstein ziehen müssen, schließlich habe es monatelang interne Kritik und Streitereien wegen des umstrittenen Beraters gegeben. "Silberstein wollte im Wahlkampf ausschließlich das Thema Sicherheit in den Vordergrund rücken, andere, wie der mittlerweile ausgeschiedene Kampagnenmanager Stefan Sengl, wollten auf sozialdemokratische Kernthemen bauen." Gerüchte, wonach Silberstein in mögliche kriminelle Machenschaften verwickelt gewesen sei, habe es laut Hofer bereits vor einem Jahr gegeben.

"Silberstein war an der Gesamtstrategie beteiligt"
Dass die SPÖ und Kern nun behaupten, dass Silberstein in keinster Weise am Erfinden des Wahlkampfslogans "Ich hol mir, was mir zusteht" beteiligt gewesen sei, lässt Hofer nicht gelten. "Selbstverständlich war Silberstein an der Gesamtstrategie beteiligt. Er hat ja Fragen interpretiert, Ableitungen getroffen und mit dem Slogan versucht, in die FPÖ-Zielgruppen einzutreten." Generell sieht Hofer den SPÖ-Slogan problematisch, denn er habe mit dem ehemaligen Wert Solidarität der Sozialdemokratie nichts zu tun.

"SPÖ muss auf Eigenfehler von Kurz hoffen"
Ob die SPÖ den derzeitigen Umfragerückstand von sieben bis acht Prozent auf die Kurz-ÖVP aufholen kann? Hofer: "Möglich ist es schon, aber dazu bräuchte es wohl Eigenfehler von Sebastian Kurz. Gibt es die nicht, dann wird es für die SPÖ wohl ganz schwer."

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