Angebot ausständig

MTV-Awards in Wien: Bremst Stadt bei Mega-Event?

Musik
03.04.2017 10:18

Kommen die MTV Europe Music Awards nach Wien? Die Bundeshauptstadt würde mit den EMAs nach dem 60. Song Contest erneut im internationalen Rampenlicht stehen. Doch nach einer Ankündigung des Stadthallen-Chefs im Vorjahr war es still geworden um das Projekt. Ein knappes halbes Jahr später scheint das Interesse der Stadt Wien an dem Mega-Event, das von Millionen Menschen verfolgt wird, erloschen zu sein. Ein Gastgeber-Angebot sei ausständig, heißt es nun in einem Medienbericht unter Berufung auf den Medienkonzern Viacom. Die Stadt stehe auf der Bremse. Im Rathaus will man davon aber nichts wissen.

(Bild: kmm)

Im Herbst des Vorjahres hatte es noch danach ausgehen, dass internationale Musikgrößen wie Beyoncé, Bruno Mars oder Adele tatsächlich 2018 in der Wiener Stadthalle ausgezeichnet werden könnten.

Im Oktober 2017 hatte Stadthallen-Geschäftsführer Wolfgang Fischer die EMAs als mögliches künftiges Veranstaltungs-Highlight angekündigt und erklärt, dass es Gespräche gebe, die MTV-Show 2018 in die zur Wien-Holding gehörende Stadthalle zu holen. Seither verging ein halbes Jahr, ohne dass weitere Infos über den Status der Verhandlungen an die Öffentlichkeit drangen.

MTV-Eigentümer wandte sich schon 2016 ans Rathaus
Wie der "Kurier" nun am Montag berichtete, scheint die Stadt Wien bei dem Projekt auf der Bremse zu stehen. MTV-Eigentümer Viacom habe Wien demnach bereits zu Jahresbeginn aufgefordert, ein Gastgeber-Angebot zu schicken. Eine Antwort sei noch ausständig. Briefe, die der Zeitung vorliegen, würden zeigen, dass der US-Medienkonzern schon 2016 das Gespräch mit Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) gesucht habe.

Damit nicht genug, sollen zu Jahresbeginn weitere Briefe an Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ), Staatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) sowie an Mailath-Pokorny gefolgt sein. Wien sei laut den Schreiben unter jenen ausgewählten Städten, die von MTV-Eigentümer Viacom eingeladen werden, sich 2018 oder 2019 als Austragungsstätte für die MTV Europe Music Awards zu bewerben.

Den Schreiben wurde zudem ein Dossier beigelegt, das Richtlinien, Anforderungen und Nutzen erläutere, heißt es in dem Bericht weiter. Darin sei etwa festgehalten, wie viele Hotelzimmer zur Verfügung stehen müssen (alleine 1200 Fünf-Sterne-Zimmer), dass die Veranstaltungshalle Platz für 8000 Menschen bieten muss, die Location für die After-Party für mindestens 2000 Personen. Wien würde dafür ein Jahr lang im Fokus der Millionen MTV-Fans stehen, argumentiert Viacom.

Kulturstadtrat sieht lediglich "informelles Interesse für Wien"
Eine Antwort habe sich der US-Medienkonzern demnach bis März 2017 erwartet, bislang habe es aber keinerlei Reaktion vonseiten der Stadt Wien gegeben. Im Büro von Mailath-Pokorny will man von einer konkreten Absichtserklärung nichts wissen, die Organisatoren hätten lediglich "informell Interesse für Wien, aber auch andere europäische Städte" bekundet, wird der Kulturstadtrat in dem Bericht zitiert.

Kein Verständnis für diese Vorgehensweise hat der Wiener ÖVP-Chef Gernot Blümel, der von einer "unglaublichen Chance" für Wien spricht. Auch Stadthallen-Chef Wolfgang Fischer, der sich weiter dafür starkmacht, die MTV-Preisverleihung nach Wien zu holen, fände es schade, wenn man diese Gelegenheit verstreichen lassen würde.

Die Organisation des Events würde den Standort Wien rund eineinhalb Millionen Euro kosten. Die Umwegrentabilität wäre wohl ein Vielfaches, wie Blümel anmerkt. Zudem wäre 2018 ein hervorragendes Jahr für eine solche Veransaltung: zum einen, weil die Stadthalle ihren 60. Geburtstag feiert, zum anderen, weil Österreich im zweiten Halbjahr die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt - und die Republik auch noch ihr 100-jähriges Bestehen feiert.

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