Schmitten

Bürgerprotest gegen Überwachung im Tunnel

Salzburg
22.04.2016 09:48

Rund 170.000 Euro soll die geplante Section Control im Schmittentunnel den Steuerzahler kosten. Startschuss für die Geschwindigkeitsmessungen ist heuer im Oktober. Aber noch während Bauarbeiter jetzt die ersten Kabel dafür verlegen, wächst innerhalb der Pinzgauer Bevölkerung der Widerstand dagegen an.

Vier Tage lang war der Schmittentunnel in Zell am See jetzt gesperrt. Grund dafür waren Wartungsarbeiten für die ab Herbst dort geplante Installation einer Section Control. Während Arbeiter im Tunnel die dafür benötigte Kabel-Infrastruktur verlegten, formierte sich innerhalb der Pinzgauer Bevölkerung Widerstand gegen das Vorhaben. Der Ärger richtet sich gegen den zuständigen Landesrat Hans Mayr. „Das ist einfach eine unnötige Steuergeldverbrennerei“, findet der Zeller Gemeinderat Udo Voglreiter (FPS). „Besser wäre es, das Geld in zusätzliche Exekutivbeamte zu stecken.“ Im Ort sei das Thema zur Zeit ein Dauerbrenner.

Laut ersten Infos belaufen sich die Kosten für die Anlage auf 170.000 Euro – das wäre aber überraschenderweise wesentlich günstiger als die Errichtung der Anlage im Schönbergtunnel in Schwarzach. Sie schlug im vergangenen Jahr mit 560.000 Euro zu Buche. Final wird man die Kosten wohl erst im September beziffern können, denn da werden die Geräteschränke geliefert und montiert. Im Oktober soll die Anlage dann in Betrieb genommen werden. Auslöser für den Ärger sind weniger die Kontrollen an sich, denn Radarkontrollen finden am Schmittentunnel durchaus schon statt, sondern vielmehr die Kosten. Denn bezahlen muss die Anlage als Straßenerhalter das Land, die Einnahmen fließen aber direkt zum Bund. „Wir sind ja deswegen auch nicht glücklich“, hält Mayr dagegen, aber sicherheitstechnische Auflagen würden den Schritt notwendig machen. Alternativen gibt es aus seiner jetzigen Sicht jedenfalls keine.

Hinweisschilder sollen Autofahrer informieren
Einen konkreten Stichtag für Inbetriebnahme der Anlage konnte Mayr nicht nennen. Im Oktober wird es wohl soweit sein. „Anhand von Hinweisschildern am Tunnel werden die Autofahrer darauf aufmerksam gemacht, dass die Anlage scharf geschalten ist“, so der Verkehrslandesrat. Das ist Voglreiter zu wenig. Er plant zusammen mit seinem Parteikollegen Stefan Rohrmoser jetzt Initiativen dagegen und will das Thema im Gemeinderat auf den Tisch bringen.

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