Marcelo, David Luiz, Luiz Gustavo, selbst Teamchef Carlos Dunga - alle schlenderten sie am Donnerstagnachmittag lässig und schnurstracks an der Journalisten-Meute vorbei, ohne von selbiger mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht zu werden. Doch dann kam der "Heiland", Neymar, seine kesse Frisur in eine schwarz-gelbe Wollhaube gehüllt, um seinen Hals knallgelbe Kopfhörer.
Es gab die Aussprache
Die brasilianischen Medienvertreter bombardierten ihn mit - mitunter durchaus abstrusen - Fragen, vor allem wollten sie aber eines wissen: ob es nach dem vermeintlichen Krach zwischen ihm und Thiago Silva eine Aussprache gegeben habe. "Ja, hat es", erklärte Neymar. Und: "In die Angelegenheit mit der Kapitänsbinde wurde viel hineininterpretiert, in Wahrheit sind und bleiben wir beide gute Freunde. Thiago ist wohl eher mit der Tatsache, dass er nicht spielt unzufrieden."
Unbefriedigend auf der Bank
Zum Hintergrund: Thiago Silva, vor Neymar Kapitän der "Selecao" und danach von Teamchef Carlos Dunga "entmachtet", soll sowohl den Trainer wie auch Neymar kritisiert haben, war zuvor kolportiert worden. "Das stimmt alles nicht", erklärte Silva am Sonntag: "Ich habe weder das Training noch Neymar kritisiert, sondern mit dem Betreuerteam nur besprochen, dass es für mich schwierig ist, nach meiner Verletzung auf der Bank Platz nehmen zu müssen." In der Tat scheint Silva sein Stammleiberl bei der "Selecao" seit der WM los zu sein, nahm zuletzt nur auf der Bank Platz.
Kein Problem mit Neymar
Mit Neymar habe er jedenfalls kein Problem, so Thiago. "Ich bin kein Spieler, der andere öffentlich kritisiert. Aber ich sage immer die Wahrheit." Und die Wahrheit sei, dass es am Donnerstagvormittag eine Aussprache gegeben habe. Und jetzt sei alles gut. Wie auch Neymar bestätigte: "Es ist für meine Art Fußball zu spielen nicht von Bedeutung, ob ich Kapitän bin oder nicht. Aber es gibt eben eine Hierarchie in der Mannschaft, die vom Trainer festgelegt wird. Und die akzeptieren wir.
Beeindruckende Bilanz
Über das Länderspiel gegen Österreich am Dienstag verlor der Zauberdribbler übrigens kein einziges Wort. Seine Magen-Darm-Probleme scheinen verschwunden, er dürfte spielen. Und die Bilanz ist beeindruckend: 2015 ist Brasilien mit Neymar in der Startelf ungeschlagen. "Hoffentlich bleibt's dabei", sagt Neymar, der sich beim Abschluss-Training am Happel-Rasen nicht besonders lauffreudig zeigte.
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