Digitale Gewalt

Straftaten via Handy sind jetzt im Vormarsch

Burgenland
30.12.2025 10:50

Kriminalität und Gewalt werden laut dem Verein Neustart im Burgenland digitaler. Ob Drohungen, Mobbing oder Stalking – Internet und Suchtverhalten spielen eine größere Rolle.

Selbst Gewaltdelikte unterliegen einem Wandel der Zeit. Das Handy und moderne Technologien gewinnen an Einfluss. Das kann der Verein Neustart, der 2025 im Burgenland knapp 1000 Gefährder – davon 700 allein in der Bewährungshilfe und Gewaltpräventionsberatung – betreut hat, nur bestätigen. „Die Zahl an Zuweisungen ist kein Zufall, sondern ein klares Signal: Resozialisierungsmaßnahmen werden gebraucht, auf sie wird vertraut“, sagt Leiter Alexander Grohs. Opferschutzorientierte Täterarbeit wirkt. Staatsanwaltschaften, Gericht und Polizei setzen darauf.

Höhere Strafen bei „Cyberflashing“
Eine Neuerung ist die Erweiterung der Strafmöglichkeiten bei „Cyberflashing“ – also, digitaler sexueller Belästigung beim ungewollten Zusenden von intimen Bildern. Das ist eine Reaktion der Behörden auf den besorgniserregenden Trend, wonach die Kriminalität im digitalen Raum weiter steigt. „Der Zusammenhang zwischen digitaler Suchtentwicklung und strafbarem Verhalten hat deutlich an Relevanz gewonnen“, weiß Grohs aus beruflicher Erfahrung.

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Immer wichtiger wird, den Fokus auf digitale Suchtentwicklung zu legen. Die Verbindung zu Straftaten gewinnt an Relevanz.

Alexander Grohs, Verein Neustart

Kein direktes Opfer
Zunehmend würden sich problematische Muster zwischen der Social-Media-Nutzung und Gewalt zeigen. „Digitale Sucht senkt Hemmschwellen und verstärkt Impulsivität, wodurch Gewalt schneller ausgelöst und gerechtfertigt wird – sei es durch Drohungen, Mobbing, Stalking oder bei extremistischen Haltungen“, erklärt der Neustart-Leiter. Noch dazu führe das Fehlen eines direkten Opfers zur leichteren, in etlichen Fällen sogar oftmaligen Tathandlung, merkt er an.

„Wenn ich jemanden direkt auf der Straße bedrohen würde, wäre ich in diesem Moment mit der Angst, dem Entsetzen und dem Leid des Opfers konfrontiert. Das macht etwas mit den Tätern oder verhindert in vielen Fällen Schlimmeres. In der digitalen Welt ist diese Konfrontation mit den Auswirkungen der Tat meist nicht vorhanden“, gibt Grohs zu bedenken.

Grundlegende Verhaltensänderung
Neustart versucht daher, mittels gezielter Auseinandersetzung der Straftäter mit Schwerpunkten wie den Delikthintergründen, der Grenzsetzung, Normverdeutlichung und Opferempathie eine grundlegende Verhaltensänderung zu erwirken. „Nur so kann Opferschutz effektiv funktionieren.“ 

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