Es gibt Menschen, die können gar nicht genug von Weihnachten kriegen. Und es gibt Menschen wie „Krone“-Kolumnist Robert Schneider, die in der Vorweihnachtszeit vor allem eines sind: überfordert.
Mag gar nicht an morgen und übermorgen denken. Werde bei dem Gedanken direkt lethargisch. Matt wie eine Fliege. Besser, ich gehe überhaupt nicht aus dem Haus. Aber es ist ja Weihnachten, und ich bin nicht allein. Habe die Geschenke noch längst nicht beisammen. Nehme mir jedes Jahr vor, früher auf den Weg zu gehen. Es zu machen wie der Patenonkel meines Sohnes. Der hat mich glatt schon im Sommer gefragt, als es 32 Grad herunterbrannte, was er ihm zu Weihnachten denn schenken könnte.
Eine Bekannte von mir schreibt immer noch Weihnachtskarten. Besinnungslose, nichtssagende Grüße: „Lieber Robert, wünsche dir und deiner Familie frohe Weihnachten, einen guten Rutsch und viel Erfolg und Gesundheit im neuen Jahr!“ Kann sie sich in die Haare schmieren. Trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen. Muss ich da antworten? Mich bedanken und ihr ebenfalls einen guten Rutsch, viel Erfolg und Gesundheit im neuen Jahr wünschen? Habe noch nie in meinem Leben Weihnachtspost beantwortet, auch, als man noch Briefe geschrieben hat.
Der Kühlschrank ist leer. Ist er bei uns immer. Drei heftig pubertierende Jungs fressen wie Scheunendrescher. Unfassbar, was da an Bergen von Spaghetti verdrückt wird. Aber jetzt kommen ja die Feiertage. Ich muss vorsorgen und ein ganzes Fuder von Lebensmitteln kaufen. Wie herzergreifend ist doch der Satz eines Kindes, wenn es sagt: „Papa, ich hab’ Hunger!“ Bin ich wirklich so ein schlechter Vater?
Am Montag noch nicht. Ist ja erst der 22. Dezember. Da rennen alle wie besinnungslos. Staus ohne Ende. Jeder zeigt dir den Vogel. Habe ja noch den Dienstag. Nein, ich gehe am 24. einkaufen, wenn der Horror allmählich ausklingt. Gerade merke ich, wie lethargisch ich wieder werde. Eine unheimliche Müdigkeit fällt mich an ...
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