Ricarda Haaser hat ihren Olympia-Traum noch nicht aufgegeben, plant ein Comeback am Semmering: „Ich habe nicht mehr viele Chancen – aber genug!“ Die Tirolerin sucht das ideale Set-up.
Die Olympischen Spiele in Cortina nähern sich in großen Schritten – in 51 Tagen steigt in Mailand die Eröffnung, bei der US-Superstar Mariah Carey auftreten wird. Für viele Athleten wird es ein Wettlauf mit der Zeit – so auch für Ricarda Haaser. Nach ihrem schweren Sturz samt Kreuzbandriss bei der Heim-WM in Saalbach absolvierte sie zuletzt in St. Moritz die Abfahrtstrainings. „Weil es sonst schwierig ist, ein hochqualitatives Training im Speed-Bereich hinzubekommen - der Rückstand hat mich nicht groß schockiert.“
Für ein Renncomeback war es zu früh: „Ich habe mich bewusst gegen einen Start entschieden – es macht keinen Sinn, in der Weltgeschichte herumzufahren.“ Neben dem Trainingsrückstand plagt Haaser vor allem die Suche nach dem richtigen Set-up – schließlich musste sie im Sommer ausgerechnet während der Pause Material wechseln. „Das ist eine riesige Zusatzaufgabe – zu dem Paket, das ich ohnehin schon mitbringe.“
Ich habe mich bewusst gegen einen Start entschieden – es macht keinen Sinn, in der Weltgeschichte herumzufahren.
Ricarda Haaser
Zumindest in Sachen Knie war der erste Belastungstest positiv: „Dem geht es richtig gut.“ Die Kombi-WM-Bronzene von 2023 sei daher „happy mit den Fortschritten“, müsse aber weiter Geduld aufbringen. „Ich habe in den letzten Monaten viel Geduld gehabt – irgendwann reißt der Geduldsfaden auch, aber es hilft eh nichts“, scherzt die 32-Jährige. Die auch die Speedrennen in Val d’lsere auslässt, stattdessen auf der Reiteralm Riesentorlauf trainiert. Ihr Renncomeback ist nach Weihnachten am Semmering geplant. „Auf diesen Tag freue ich mich seit Monaten. Semmering ist zudem ein Ort, der mir taugt.“ Langfristig will Haaser wieder in drei Disziplinen angreifen, vorerst hat aber der Riesentorlauf Priorität.
Olympia im Hinterkopf
Wo sie sich in Sachen Material Tipps von Alice Robinson einholt. Aber: „Es ist leider nicht möglich, das einfach zu kopieren. Ich muss suchen, was für mich passt – dass ich attackieren, auf Angriff fahren kann. Das ist, was mich schnell macht.“
Im Idealfall auch in Cortina. „Ich will unbedingt dabei sein. Aber nur, wenn ich eine realistische Medaillenchance habe“, nickt Haaser. Den Quali-Druck blendet sie aus: „Ich habe nicht mehr viele Chancen, aber genug.“ Davor freut sie sich auf besinnliche Weihnachten, auf ein Essen mit der Familie. „Wobei: Ich war jetzt eh lange genug daheim, wäre gerne auf Reisen und würde rennfahren“, lächelt „Rici“. Ihr Wunsch an das Christkind? „Weiße Weihnachten – und Gesundheit.“ Klingt salopp. Aber Haaser weiß eben, wovon sie redet.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.