Rauchstopp

Nikotinentwöhnung: weg vom blauen Dunst

Gesund
16.12.2005 14:17
Für Raucher, die zu Nichtrauchern werden wollen, gibt es eine ganze Menge Hilfsmittel. „Konsument“ hat untersucht, wie wirksam verschiedene Methoden der Nikotinentwöhnung sind. Am Prüfstand: Pflaster, Kaugummis, Inhalationsmittel, Lutschtabletten und ein rezeptpflichtiges Medikament. Fazit: Nikotinhaltige Präparate erhöhen die Chance, langfristig vom Rauchen loszukommen. Aber: Sie sind kein Heilmittel gegen Nikotinsucht.

Etwa zwei Millionen Österreicher greifen täglich zum Glimmstängel. Doch gut die Hälfte der Rauchergemeinde steckt sich – laut einer aktuellen Umfrage – die Zigarette eher lustlos an und will das Rauchen aufgeben. Besonders aktuell ist dieser Vorsatz jährlich zum Jahreswechsel.

Die Nikotinersatztherapie hat sich als unterstützende Maßnahme für die ersten Monate nach der letzten Zigarette bewährt. Nikotinhaltige Präparate sorgen dafür, dass im Blut ein (reduzierter) Nikotinspiegel aufgebaut wird und mildern damit Entzugserscheinungen wie etwa Unruhe, Konzentrationsstörungen oder Appetitsteigerungen. 

Wirkung beginnt unterschiedlich schnell
Nikotinpflaster wirken erst nach zwei bis vier Stunden – so lange dauert es, bis das Nikotin über Haut und Blutbahn ins Gehirn gelangt. Der Vorteil des Präparates liegt in seiner einfachen Anwendung und der kontinuierlichen Nikotinabgabe. Vorsicht ist allerdings bei Pflasterunverträglichkeit und bestimmten Hauterkrankungen geboten. Wesentlich schneller, nämlich bereits nach 20 Minuten, wirken dagegen Nikotinkaugummi, Lutschtabletten und Inhalationsgeräte. Der Nachteil dieser Therapien liegt aber in ihrer potenziellen Unterdosierung, wenn das Nikotin – etwa durch intensives Kauen – zu schnell aufgebraucht wird. Als Nebenwirkung kann eine vorübergehende Irritation der Mundschleimhaut auftreten. 
 

Nur mit Einschränkung geeignet ist das rezeptpflichtige „Zyban 150 mg-Retard“, da der genaue Wirkmechanismus dieses Präparates noch nicht geklärt ist. „Konsument“-Gesundheitsexperte Michael Wasicky empfiehlt: „Das Medikament sollte nur zur Unterstützung einer langfristigen Raucherentwöhnung eingenommen werden, wenn Nikotinpräparate nicht erfolgreich waren.“ 

Für die Wirksamkeit von alternativen Therapien wie etwa Akupunktur, Akupressur oder Hypnose fehlen derzeit wissenschaftliche Beweise. Allerdings gibt es Hinweise, dass sie als zusätzliche Maßnahme zur Nikotinersatztherapie eine unterstützende Wirkung haben können. Unbestritten ist der Erfolg von Gruppentherapie bei entsprechend ausgebildeten Therapeuten oder Ärzten. 

Damit die dauerhafte Abkehr von der Zigarette von Erfolg gekrönt ist, rät Wasicky: „Ausgeruht und entspannt lässt sich der Schrei des Körpers nach Nikotin am ehesten abwehren. Neben ausgewogener Ernährung ist körperliche Anstrengung ein geeignetes Mittel, um gegen Versuchungen anzugehen“. Auch wer mehrmals scheitert, sollte sich der eigenen Gesundheit zuliebe nicht entmutigen lassen und es immer wieder probieren. 

Eine österreichweite einheitliche Regelung bezüglich Kostenübernahme der Rauchertherapie gibt es derzeit nicht. „Konsument“ rät, direkt bei der eigenen Krankenkasse nachzufragen. 

Details zum Vergleich gibt’s im Jänner-„Konsument“.

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