Der Vorstandschef des oberösterreichischen Faserherstellers Lenzing, Rohit Aggarwal, legt Ende Jänner 2026 sein Mandat nieder. Der Schritt passiert „aus persönlichen Gründen“, heißt es. Das börsennotierte Unternehmen war zuletzt in den Schlagzeilen, weil im Zuge eines Sparprogramms in Summe 600 Stellen abgebaut werden sollen.
Der Aufsichtsrat sei bereits auf der Suche nach einem Nachfolger und werde „zum gegebenen Zeitpunkt über eine Neubesetzung informieren“, so das Unternehmen. Der aktuell vierköpfige Lenzing-Vorstand soll nach Aggarwals Abgang nur mehr von drei Vorständen geleitet werden.
Kursverlust von gut vier Prozent
Den Ausblick für 2025 bestätigte der börsennotierte oberösterreichische Konzern unterdessen. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen soll weiter über dem des Vorjahres liegen. Die Lenzing-Aktie reagierte am Dienstagvormittag mit einem Kursverlust von gut vier Prozent. Im ersten Dreivierteljahr hatte Lenzing einen Nettoverlust von 105 Millionen Euro geschrieben, nach einem Minus von rund 111 Millionen Euro in der Vergleichsperiode 2024.
Der Faserhersteller war zuletzt wegen eines angekündigten Stellenabbaus in den Schlagzeilen. Ende September war bekannt geworden, dass der Faserhersteller am Standort in Oberösterreich 300 Jobs in der Verwaltung abbauen will – davon 250 noch bis zum Jahresende. In den folgenden zwei Jahren sollen dann nochmals 300 weitere Stellen wegfallen – die „Krone“ berichtete ausführlich.
Turbulente Jahre
Mit einem so getauften „Performance-Programm“ versucht das Unternehmen zurzeit, seine Effizienz zu steigern und Kosten zu senken. Die Maßnahmen sollen bis Ende 2027 jährliche Einsparungen von rund 45 Millionen Euro nachhaltig realisieren. Heuer sollen 180 Millionen Euro eingespart werden.
Das Unternehmen hat turbulente Jahre hinter sich. Im Geschäftsjahr 2023 hatte Lenzing einen Nettoverlust von fast 600 Millionen Euro geschrieben. Auch im Jahr davor gab es Verluste. Hinzu kam der FFP2-Maskenskandal um den Coronamasken-Hersteller Hygiene Austria – ein Joint Venture von Lenzing und dem Wäschehersteller Palmers. Hygiene Austria meldete Anfang 2024 Insolvenz an.
Hersteller von Textilfasern
Lenzing verarbeitet Holz zu Zellstoff und stellt daraus Fasern für die Bereiche Mode, Handel, Industrie, Kosmetik und Hygiene her. Hauptaktionär der Lenzing AG ist die heimische Industrieholding B&C, die noch 37,25 Prozent hält. 2024 hatte der brasilianische Zellstoffkonzern Suzano einen 15-Prozent-Anteil an dem Faserhersteller übernommen.
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