Chikungunya-Virus
RKI warnt Reisende vor Anstieg von Tropenfieber
Plötzlich hohes Fieber, starke Muskel- sowie Gelenkschmerzen und Hautausschlag: Deutschland meldet einen signifikanten Anstieg von Infektionen mit dem gefährlichen Chikungunya-Virus, dessen Namen im Übrigen „der gekrümmt Gehende“ bedeutet.
Der tödliche Hurrikan Melissa Ende Oktober wirkt sich offenbar auch auf die Verbreitung des Tropenfiebers aus, indem durch die Umweltkatastrophe dafür günstige Bedingungen geschaffen wurden. Trotz verstärkter Bekämpfung der übertragenden Mücken bleibt das Infektionsrisiko erhöht, warnt das deutsche Robert Koch-Institut (RKI).
Vor allem in Kuba ist die Lage derzeit schlimm: Nachdem in den vergangenen fünf Jahren keine Infektionen gemeldet worden waren, werden nun wieder hohe Fallzahlen registriert, schreibt das RKI in seinem „Epidemiologischen Bulletin“ unter Berufung auf Angaben des kubanischen Gesundheitsministeriums und der Pan-Amerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO). Generell ist das Virus in vielen afrikanischen Staaten sowie in Ländern Asiens, auf den karibischen Inseln, in Mittel- und Südamerika und im Süden der USA verbreitet.
Für Reisende besteht laut RKI seit Oktober ein deutlich erhöhtes Ansteckungsrisiko. Bei Rückkehrenden mit Symptomen wie Fieber, starken Gelenkschmerzen oder Hautausschlag soll daher auch an Chikungunya gedacht werden.
Auf diese Symptome müssen Sie achten
Die Erkrankung tritt meist sieben bis neun Tage, selten drei bis zwölf Tage, nach dem Stich durch eine infizierte Mücke auf
Schnell ansteigendes hohes Fieber
Starke Gelenk- und Muskelschmerzen
Kopfschmerzen
- Gelegentlich Hautausschlag
So können Sie sich schützen
Der Erreger wird von tagaktiven Aedes-Mücken, vorwiegend Tigermücken, übertragen, von Mensch zu Mensch kann die Infektion nicht weitergegeben werden. Effektiv vermeiden lässt sich eine Ansteckung vor allem durch konsequenten Mückenschutz. Empfohlen wird langärmelige, mit Insektiziden behandelte weite Kleidung, tagsüber und abends ein Mückenschutzmittel aufzutragen und unter einem Moskitonetz zu schlafen.
Darüber hinaus sind laut RKI zwei Impfstoffe in der EU zugelassen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt demnach seit Juli 2025 eine Vakzinierung für Personen ab zwölf Jahren, die in betroffene Gebiete reisen. Beim Impfstoff Vimkunya gibt es derzeit jedoch Lieferengpässe.
Auch Fälle in Österreich und Deutschland
Dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) zufolge hat sich der gefährliche Überträger in den vergangenen zehn Jahren massiv ausgebreitet – von 114 auf inzwischen 369 Regionen in 16 europäischen Staaten. Bei unseren deutschen Nachbarn wurden laut dem RKI bis Anfang Dezember 171 importierte Chikungunya-Fälle gemeldet, 33 davon standen demnach in Zusammenhang mit Reisen nach Kuba. Auch in Österreich gibt es Fälle, wobei sich nach bisherigem Wissensstand alle Betroffenen auf einer Reise angesteckt hätten. Eine Übertragung im Inland sei noch nie gemeldet worden, heißt es auf der Seite des Sozialministeriums. Der Großteil der Fälle verläuft ungefährlich, bei Neugeborenen, älteren Menschen und Personen mit chronischen Krankheiten wurden teilweise schwere Verläufe beobachtet. Ist die Krankheit einmal überstanden, ist man lebenslang immun.










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