Ob Unwetter oder Brände – das Zentrum für Notfalleinsätze in Brüssel ist ständig im Krisenmodus. Es sei wichtig, sich überregional und international abzustimmen. Ein Blick hinter die Kulissen.
Vom Hurrikan „Melissa“, der Ende Oktober mit mehr als 270 km/h über Jamaika hinweggefegt ist, bis zu heftigen Gewittern, die im Südburgenland zu schweren Überflutungen geführt hatten – im „Emergency Response Coordination Centre“ (ERCC) in Brüssel laufen punkto Katastrophenschutz und Vorsorgemaßnahmen alle Fäden zusammen. Auf unterschiedlichen Kanälen und Bildschirmen lässt sich nicht nur Europa, sondern die ganze Welt in Echtzeit überblicken.
Fachlicher Dialog
Von der effektiven Arbeitsweise hinter den Kulissen des Zentrums zur Koordination von Notfallaktionen durfte sich zuletzt der burgenländische Landesrat Heinrich Dorner ein Bild machen. Im fachlichen Dialog mit dem Leiter der Einheit für Katastrophenschutzpolitik in der Generaldirektion, dem Österreicher Hans Ulrich Goessl, ging es um die hohen Standards in der Bewältigung von Hilfseinsätzen und neue technische Errungenschaften.
„Das Burgenland war erst im vergangenen Jahr mehrfach von starken Unwettern und Überschwemmungen betroffen, so wie viele Regionen in Europa. Nachdem Naturkatastrophen keine Landesgrenzen kennen, ist es notwendig, sich laufend überregional und international abzustimmen und beim Datenaustausch auf einem gemeinsamen Stand zu sein“, sagt der Landesrat.
Anfragen rund um die Uhr
„Unser Zentrum befindet sich ständig im Krisenmodus, um auf schwierige Situationen rasch reagieren zu können“, merkte Goessl an. Koordiniert wird unter anderem die Unterstützung von Risikogebieten, wie bei Waldbränden. „Katastrophen wie diese lassen sich dank der Wetterprognosen bereits vorhersagen. Rechtzeitig können Gegenmaßnahmen ergriffen werden“, heißt es im ERCC-„Operations Room“ in Brüssel. Anfragen aller Art aus den EU-Mitgliedsstaaten trudeln fast rund um die Uhr ein.
Ukraine-Krieg als riesiger Arbeitsstrang
Abgesehen von Katastrophen, die den Klimawandel oder andere Naturphänomene als Ursache haben, sind ebenso Konflikte im Fokus. „Ein riesiger Arbeitsstrang betrifft den Ukraine-Krieg und seine Auswirkungen“, so Goessl. Ein großes Thema ist weiters das richtige Verhalten bei einem Blackout.
Dorner schlug in Brüssel vor, in Katastrophenfällen auf europäischer Ebene eine neue Förderschiene für koordiniertes Einschreiten aufzubauen: „Je gezielter die Finanzmittel eingesetzt werden, umso wirksamer ist der Schutz.“

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