8400 bis 9000 Menschen leben in Österreich mit HIV. Das Virus ist heute dank moderner Therapie gut behandelbar. Allerdings gingen viele Betroffene noch zu spät zur Ärztin beziehungsweise zum Arzt, warnte jetzt die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK).
„Früherkennung, wirksame Behandlung und regelmäßige Kontrolluntersuchungen auch nach Therapiebeginn bleiben enorm wichtig“, sagte Artur Wechselberger, Leiter des Referats für Sozial- und Vorsorgemedizin in der ÖÄK. Die Medikamente, die heute in der Aids-Therapie eingesetzt werden, seien gut verträglich und wirkten ausgezeichnet. „Sie helfen nicht nur den HIV-Infizierten selbst zu einem weitgehend normalen Leben, sie schützen auch andere vor einer Ansteckung“, sagte Wechselberger. Je früher und konsequenter die Therapie durchgeführt werde, desto geringer sei die Viruslast und damit auch die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung.
HIV wird durch Blut, Sperma, Vaginalsekret und den Flüssigkeitsfilm auf der Darmschleimhaut übertragen. Die häufigsten Übertragungswege sind ungeschützter Sex und das gemeinsame Nutzen von Spritzen zum Drogenkonsum. Kondome und Femidome (Kondom für die Frau, Anm.) seien ein verlässlicher Schutz, sagte die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) am Freitag. Zusätzlich gebe es eine vorbeugende Medikation für HIV-negative Menschen, die ein erhöhtes Risiko hätten, sich zu infizieren. Die ÖGK übernimmt dafür die Kostenzuschüsse.
Lymphknotenschwellungen, Fieber
Bei einer Infektion mit dem HI-Virus werden Zellen des menschlichen Immunsystems angegriffen, was unbehandelt zum Verlust der Immunzellen führt. Aids ist die Spätfolge. In diesem Stadium ist das Immunsystem derart geschwächt, dass schwere Erkrankungen wie Lungenentzündungen und Tumore nicht mehr abgewehrt werden können.
Symptome in der Akutphase sind zum Beispiel Fieber, Lymphknotenschwellungen, Hautausschlag, Schluckbeschwerden und Durchfall. „Treten diese Symptome auf und ist man aufgrund der eigenen Lebensgeschichte einer erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt, sollte unbedingt auch ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden“, sagte Wechselberger. Die Aids-Hilfen bieten in Österreich kostenlose und anonyme Labortests an. Für Schnell- und PCR-Tests sind 30 beziehungsweise 79 Euro zu zahlen. Durchgeführt werden können diese etwa in den Einrichtungen der Aids-Hilfe, bei bestimmten Labors und niedergelassenen praktischen Ärztinnen und Ärzten.

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