Eine schlechte Nachricht jagt die nächste: Nach dem Kepler Uniklinikum (KUK) in Linz heißt es schon bald auch im Steyrer Krankenhaus „Bitte warten!“ für Patienten – denn auch hier sollen ab Jänner planbare Operationen abgesagt werden. Das KUK hat indes einen Maßnahmenplan erstellt.
Mit konkreten Zielen, wie schnellstmöglich die OP-Kapazitäten wieder hochgefahren werden können, beschäftigte sich der Aufsichtsrat des KUK in seiner Sitzung am Montag. Aktuell müssen dort nämlich 150 planbare Eingriffe pro Monat abgesagt werden – Grund: ein gravierender Mangel an Anästhesisten und OP-Pflegern, vor allem der Fachbereich Orthopädie ist stark davon getroffen.
Nächste Hiobsbotschaft
Doch der Blick in eine hoffentlich bald wieder rosigere Zukunft für die betroffenen Patienten wurde rasch durch die nächste Hiobsbotschaft getrübt: Denn auch das Pyhrn-Eisenwurzen-Klinikum Steyr gerät ins Straucheln, kann laut Spitalsmanager Franz Harnoncourt schon ab Jänner nicht mehr alle geplanten Operationen durchführen. Grund seien Personalprobleme vor allem in der Anästhesie und der Pflege.
Wir erwarten eine konsequente Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen, um die OP-Kapazitäten wiederherzustellen.
Franz Mittendorfer, Aufsichtratsvorsitzender
Konkret werden etwa zehn Prozent der Eingriffe ausfallen, man müsse von 35 auf 31 OP-Tische reduzieren – damit werden etwa 20 Patienten weniger pro Woche operiert. Stark betroffen sei auch hier die Orthopädie, Franz Harnoncourt sagt dazu: „Es geht aber auch in Steyr nicht um dringliche Operationen.“
Zusammenarbeit mit anderen Spitälern
Wie die Probleme gelöst werden sollen? Im Maßnahmenplan zum KUK heißt es etwa, dass in Zusammenarbeit mit den regionalen Krankenhäusern der OÖ. Gesundheitsholding (dazu gehört auch Steyr), dem Linzer UKH und den Ordenskliniken den betroffenen Patienten alternative OP-Termine angeboten werden sollen. Problematisch scheint hier nur, dass auch in den anderen Spitälern die Wartelisten immer länger werden. Der Leiter der Orthopädie am Linzer Ordensklinikum, Reinhold Ortmaier, erklärte kürzlich im „Krone“-Interview: „Wir laufen auf 110 Prozent. Noch mehr Patienten würden wir nur durch eine Vergrößerung der Abteilung schaffen.“
23 Ärzte und 30 OP-Pfleger fehlen
Im KUK wolle man konkret schon im Dezember einen OP-Saal wiedereröffnen, einen zweiten im April und einen dritten im Juli 2026. Außerdem soll der Fachbereich Anästhesie weiter stabilisiert werden, hier laufe ein Projekt mit externer Expertise – aktuell würden für einen Vollbetrieb noch 23 Ärzte und 30 OP-Pfleger fehlen. Es gebe aber bereits 47 Interessierte für die Stellen.
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