Die Idee vom Rundumdum Wien-Ultralauf kam Organisator Florian Holecek und zwei Freunden einst im Wirtshaus. Am Wochenende gab es die 12. Auflage mit 500 Teilnehmern, 50 Helfern und sieben Verpflegungsstationen. Die „Ganze Gschicht“, für die 102 Läuferinnen und Läufer gemeldet waren, umfasste 130 Kilometer inklusive 2525 Höhenmetern. Andreas Bauernfeind gewann in der Rekordzeit von 11:19 Stunden und half dabei auch Startern, die sich verlaufen hatten.
Um 5.30 Uhr erfolgte der Start beim Sportcenter Donaucity. Andreas Bauernfeind, heuer in der Zeit von 2:32:26 Dritter beim Wachau-Marathon und Staatsmeister über 100 km, setzte sich schnell ab. Am Ende verbesserte er in 11:19 Stunden den Streckenrekord um 24 Minuten, kam als erster Läufer überhaupt bei Tageslicht ins Ziel im Sportcenter Donaucity!
Der 36-Jährige, der 10.000 Kalorien verbrannte, erzählte: „Dabei ging es mir zwischen Kilometer 50 und 70 mental nicht so gut. Da wäre ich fast nach Hause abgebogen, lockte die warme Badewanne. Aber dann waren alle Probleme wieder weg.“ Im Ultralauf gilt die Regel: Nach jedem Tief kommt ein Hoch!
Auch Blasen, die sich an den Füßen ab Kilometer 30 gebildet hatten, stoppten den gebürtigen Niederösterreicher nicht: „Solange du in Bewegung bleibst, füllen die sich nicht mit Wasser. Es ist unangenehm, aber nicht schmerzhaft.“
Selbstgemachte Energyballs
Auf der Strecke trank Bauernfeind zwei Liter isotonische Getränke, vier Liter Wasser. Er „verputzte“ 18 Peeroton-Gels (jedes davon hatte 26 Gramm Kohlenhydrate), acht Erdäpfel mit Salz, drei selbstgemachte Energyballs aus Datteln, Nüssen, Kakao und Salz, eine halbe Banane und einen halben Kornspitz. Der Ultraläufer betonte: „Beim Essen und Trinken bin ich aber immer gegangen, damit ich mich nicht verschlucke.“
Sieger half Startern, die sich verlaufen hatten
Ebenfalls ganz wichtig für Andi: „Ich kenne die Strecke in- und auswendig, bin im Vorfeld jeden Abschnitt abgelaufen. So konnte ich auch anderen Läufern, die sich verlaufen haben, helfen.“ Im Ziel zählten Mama Heide und Papa Erwin, die ihn und seine zwei Brüder Mario (einer der besten Marathonläufer Österreichs) und Tobias immer gefördert hatten, zu den ersten Gratulanten. Lachendes Fazit des Ingenieurs, der auf der TU Wien Maschinenbau studiert hat: „Die heiße Dusche danach kann schon was.“
27 Läuferinnen und Läufer brachen ab
27 Läuferinnen und Läufer brachen das Rennen ab, darunter auch die Debütanten Martin Preisl und Andreas Fitzthum. Das Wiener Duo hatte im Frühjahr nach einem Badminton-Abend in der Kantine des MAXX Sportcenter in Floridsdorf spontan beschlossen, teilzunehmen. Trotz sehr durchdachter Vorbereitung beendeten Krämpfe ihren Lauf. Beide sagten: „Es war ein großartiges Abenteuer in einem tollen Umfeld. Alles ging extrem freundlich und sehr familär zu.“ Preisl sagte unmittelbar nach seinem Aus: „2026 bin ich wieder dabei.“ Fitzthum grinste: „Ich auch, aber nur in der Staffel oder bei einem der kürzeren Läufe.“
Organisator Florian Holecek betonte: „Das Wichtigste bei uns ist, dass es wirklich um die Freude am Laufen und Wandern geht, das Gemeinschaftsgefühl, das Überwinden des eigenen Schweinehundes. Es geht nicht um die Zeit. Jeder, der das Ziel erreicht, ist ein Gewinner.“
„Ein echtes Herzensprojekt“
Holecek, im Hauptberuf Head for Production beim Vienna City Marathon, unterstrich weiters: „Bei uns sind 500 Teilnehmer das Maximum. Wir wollen auch gar nicht größer werden, da uns der familiäre Rahmen beim Rundumadum Wien ganz wichtig ist. Es ist ein echtes Herzensprojekt.“
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