Die Pfandflaschen-Sammlung läuft rund. Nur das aufbereitete Material findet nicht so viel Verwendung, wie wirtschaftlich nötig wäre. Rezyklat ist nämlich empfindlich teurer als neues Plastik.
Seit Einführung der getrennten Sammlung von Pfandflaschen wurden allein im Burgenland 40 Millionen Getränkegebinde gesammelt, wie Recycling Pfand Österreich, die zentrale Abwicklungsstelle des Pfandsystems, berichtet. Pet2Pet in Müllendorf ist landesweit das einzige Unternehmen, das die Flaschen zu Flocken recycelt. Der Herbst ist die Zeit der größten Herausforderung für den Standort, denn nach Ende des Sommers, der stärksten Jahreszeit des Getränkeverkaufs, kommen auch mehr Flaschen zurück.
Sie werden zusammen mit gesammelten Dosen angeliefert, wie Pet2Pet-Geschäftsführer Christian Strasser erzählt: „Wir bekommen Ballen von 250 bis 350 Kilogramm. Darin befinden sich Flaschen und Metall.“ Die zusammengepressten Quader werden bei Pet2Pet wieder in Flaschen und Metall zerlegt. Das Metall der Getränkedosen geht an andere Recyclingfirmen.
40 Prozent Rezyklat-Anteil in Österreich, aber nicht in der EU
Strasser weiter: „Eine neue PET-Getränkeflasche hat in Österreich einen durchschnittlichen Rezyklateinsatz von rund 40 Prozent.“ Gesammelt werden allerdings bald 80 Prozent der Gebinde, wie gesetzlich vorgeschrieben. Da der Preis für Recyclingmaterial um 40 bis 50 Prozent höher sei als für Neu-Material, herrsche derzeit aber international Zurückhaltung beim Einsatz der Rezyklatflocken, die neben Pet2Pet auch andere herstellen.
Getränkehersteller müssen nur ein Viertel Recycling-Material beimischen
Die Getränkeindustrie muss aufgrund der rechtlichen Vorgaben der EU nämlich nur 25 Prozent an Rezyklat in neuen Flaschen einsetzen. Das schmälert den Absatz für Pet2Pet, das im Eigentum der heimischen Getränkehersteller steht und deren europäische Absatzmärkte beliefert – hauptsächlich Nachbarländer und Rumänien. Immerhin soll, so Strasser, ab dem 1. Jänner 2029 die europäische Vorgabe für die Wiederverwertung auf 30 Prozent ansteigen.“ Die Erweiterung um ein 140 Kubikmeter-Silo zur Zwischenlagerung der rezyklierten Plastikflocken ist in Müllendorf schon geplant.
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