Wollen nach Südkorea

Kriegsgefangene aus Nordkorea fürchten Heimat

Ausland
02.11.2025 08:13

Zwei in der Ukraine inhaftierte Kriegsgefangene aus Nordkorea haben laut Aktivisten darum gebeten, künftig in Südkorea leben zu dürfen. Die Gefangenen äußerten diesen Wunsch während eines Interviews für einen Dokumentarfilm, an dessen Koordination die NGO Gyeore-eol Nation United beteiligt war, die sich für nordkoreanische Überläufer einsetzt. 

„Die beiden baten den Produzenten am Ende des Interviews, sie in den Süden zu bringen“, sagte deren Leiter Jang Se-yul, am Sonntag.

Südkorea zur Aufnahme von Soldaten aus Norden bereit
Das Interview fand Ende Oktober in Kiew statt, wo die beiden Kriegsgefangenen festgehalten werden. „Wir haben ihnen Videobotschaften und Briefe von nordkoreanischen Überläufern gezeigt, um ihnen Hoffnung zu geben“, sagte Jang. Laut der südkoreanischen Verfassung gelten alle Nordkoreaner zugleich als südkoreanische Bürger. Die Regierung in Seoul hat erklärt, dass dies auch für in der Ukraine gefangene Soldaten gelte.

In der Heimat zu gefährlich
Im Februar hatte der südkoreanische Abgeordnete Yu Yong-weon die beiden Kriegsgefangenen in der Ukraine besucht. Sie nach Nordkorea zurückzuschicken käme einem Todesurteil gleich, sagte er. Nach seinen Angaben berichteten die Gefangenen von verletzten nordkoreanischen Soldaten, die sich mit Granaten selbst töteten. Nordkoreanische Soldaten werden laut dem südkoreanischen Geheimdienst angewiesen, sich selbst umzubringen, um zu verhindern, in Gefangenschaft zu geraten.

Nordkorea ist einer der wichtigsten Unterstützer Moskaus beim russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Nach Erkenntnissen südkoreanischer und westlicher Geheimdienste hatte Pjöngjang im vergangenen Jahr mehr als 10.000 Soldaten nach Russland entsandt, die vor allem in der von der Ukraine bedrängten Grenzregion Kursk eingesetzt wurden. Einige von ihnen gerieten in ukrainische Kriegsgefangenschaft. Nordkorea bestätigte im April erstmals, Soldaten nach Russland geschickt zu haben. Nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes wurden rund 2000 von ihnen in dem Krieg getötet.

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