Wollen nach Südkorea
Kriegsgefangene aus Nordkorea fürchten Heimat
Zwei in der Ukraine inhaftierte Kriegsgefangene aus Nordkorea haben laut Aktivisten darum gebeten, künftig in Südkorea leben zu dürfen. Die Gefangenen äußerten diesen Wunsch während eines Interviews für einen Dokumentarfilm, an dessen Koordination die NGO Gyeore-eol Nation United beteiligt war, die sich für nordkoreanische Überläufer einsetzt.
„Die beiden baten den Produzenten am Ende des Interviews, sie in den Süden zu bringen“, sagte deren Leiter Jang Se-yul, am Sonntag.
Südkorea zur Aufnahme von Soldaten aus Norden bereit
Das Interview fand Ende Oktober in Kiew statt, wo die beiden Kriegsgefangenen festgehalten werden. „Wir haben ihnen Videobotschaften und Briefe von nordkoreanischen Überläufern gezeigt, um ihnen Hoffnung zu geben“, sagte Jang. Laut der südkoreanischen Verfassung gelten alle Nordkoreaner zugleich als südkoreanische Bürger. Die Regierung in Seoul hat erklärt, dass dies auch für in der Ukraine gefangene Soldaten gelte.
In der Heimat zu gefährlich
Im Februar hatte der südkoreanische Abgeordnete Yu Yong-weon die beiden Kriegsgefangenen in der Ukraine besucht. Sie nach Nordkorea zurückzuschicken käme einem Todesurteil gleich, sagte er. Nach seinen Angaben berichteten die Gefangenen von verletzten nordkoreanischen Soldaten, die sich mit Granaten selbst töteten. Nordkoreanische Soldaten werden laut dem südkoreanischen Geheimdienst angewiesen, sich selbst umzubringen, um zu verhindern, in Gefangenschaft zu geraten.
Nordkorea ist einer der wichtigsten Unterstützer Moskaus beim russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Nach Erkenntnissen südkoreanischer und westlicher Geheimdienste hatte Pjöngjang im vergangenen Jahr mehr als 10.000 Soldaten nach Russland entsandt, die vor allem in der von der Ukraine bedrängten Grenzregion Kursk eingesetzt wurden. Einige von ihnen gerieten in ukrainische Kriegsgefangenschaft. Nordkorea bestätigte im April erstmals, Soldaten nach Russland geschickt zu haben. Nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes wurden rund 2000 von ihnen in dem Krieg getötet.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.








