Nächster Schock in der Autobranche: Nachdem VW gerade noch einen Produktionsstopp verhindern konnte, rutscht Tochter Porsche tief in die Krise. 967 Millionen Euro Betriebsverlust stehen in den Büchern – und das in nur drei Monaten. Gesamt schrumpfte das Ergebnis von vier Milliarden Euro auf 40 Millionen.
„Wir erwarten, dass wir den Tiefpunkt in diesem Jahr durchschreiten und Porsche sich ab 2026 spürbar verbessert“, versucht Finanzchef Jochen Breckner trotz der Zahlen zu beruhigen. Das Ergebnis spiegle die Belastungen durch die strategische Neuausrichtung wider. Unter neuer Führung soll ab kommendem Jahr alles besser werden: Der ehemalige McLaren-Chef Michael Leiters übernimmt von Oliver Blume, der sich nur noch auf die Führung des VW-Konzerns konzentrieren soll.
Ganz überraschend kam das Minus, das nach Börseschluss veröffentlicht wurde, nicht: Analysten hatten im Vorfeld mit einem Verlust von 600 Millionen Euro gerechnet. Porsche hatte zudem angekündigt, 1,8 Milliarden Euro an Restrukturierungskosten im dritten Quartal zu verbuchen.
Woher kommt das Milliardenminus?
Doch schuld ist nicht nur die Neuausrichtung ... Porsche leidet unter Absatzverlust in China, wo der Luxusfahrzeugmarkt mit der schwächeren Wirtschaft eingebrochen ist. Die US-Importzölle schlagen in diesem Jahr mit einem mittleren dreistelligen Millionenbetrag zu Buche. Der strategische Schwenk zu mehr Verbrennermodellen und dem Verschieben einer Elektroauto-Plattform, das Einstampfen der eigenen Batterieproduktion und ein Personalabbau summieren sich auf Belastungen von 3,1 Milliarden Euro.
Stichwort Personalabbau: Der ist noch lange nicht vorbei. Der Wegfall von 1900 Stellen wurde schon zu Jahresbeginn angekündigt, aktuell wird mit dem Betriebsrat über einen weiteren Abbau verhandelt. Was das betrifft, klingt Finanzchef Breckner bei weitem nicht mehr so beruhigend: „Wir müssen davon ausgehen, dass sich die Rahmenbedingungen auf absehbare Zeit nicht verbessern.“
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