Nach dem Anstieg vor ein paar Jahren zeigt sich der Holzpreis heuer stabil. Dennoch rüsten immer mehr auf alternative Heizsysteme um.
Gute Nachrichten für alle, die diesen Winter mit Holz heizen werden: Die Festmeterpreise sind derzeit stabil, eine Preissteigerung steht aller Voraussicht nach nicht bevor. „Der Brennholzpreis ist im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben. Wir sind stark von unseren Lieferanten abhängig. Wenn dort die Preise steigen, müssen wir uns wahrscheinlich anpassen“, berichtet Brennholzhändlerin Teresa Orsolits-Marth aus Güssing. Sie rechnet dieses Jahr mit mehr Nachfrage beim Scheitholz. „Wir wissen nicht genau, ob es an einem Kundenwechsel liegt oder ob generell wieder mehr Leute aufs Heizen mit Holz zurückgreifen, aber wir spüren mehr Bewegung in unserem Betrieb.“
Aktuell bis zu 120 Euro pro Raummeter
Derzeit liegen die Preise laut dem aktuellen Holzmarktbericht bei 65 bis 85 Euro pro Raummeter für weiches Brennholz und bei 90 bis 120 Euro pro Raummeter für hartes Brennholz. Damit steht der Preis auf einem stabilen Niveau.
Preise zogen 2021 an
Diese Preisbandbreite bestätigt den Trend der vergangenen Jahre: Nach einem deutlichen Preisanstieg 2021 – verursacht durch Konjunkturprogramme, gestörte Lieferketten und hohe Transportkosten – beruhigte sich der Markt 2022 und 2023 allmählich. 2024 war geprägt von Zurückhaltung auf der Käuferseite und der Suche nach neuen, stabilen Preisniveaus. Heuer zeigt sich eine moderate Erholung mit stabilen, realistischen Preisen im Brennholzsektor.
Mit Kriegsbeginn horteten viele Holz
Die Nachfrage dürfte im Rahmen bleiben. „Viele Menschen haben zu Beginn des Ukraine-Krieges Brennholz gehortet, da plötzlich sowohl Holz als auch Gas nicht mehr sicher verfügbar waren – ähnlich wie bei der ,Toilettenpapier-Knappheit’ zu Corona-Zeiten. Es wurden statt zehn benötigten Festmetern dann 30 Festmeter Brennholz gekauft. Deswegen sind die Lager noch gut gefüllt und das dämpft die Nachfrage“, erklärt Forstmeister Herbert Stummer, Forstreferent der Landwirtschaftskammer.
„Dreigeteilter Markt“
Er spricht von einem „dreigeteilten Markt“. Während Sägerundholz eine Preissteigerung von 15 bis 20 Prozent verzeichnet, bleibt der Bereich Faserholz schwach und das Brennholzgeschäft weitgehend stabil. „Das Sägerundholz läuft hervorragend, die Nachfrage ist hoch. Ganz anders beim Faserholz, das beispielsweise für Zeitungen verwendet wird. Hier ist eine Zurückhaltung spürbar. Beim Brennholz bleibt es ruhig“, fasst Stummer zusammen.
Sauberere Heizungen sind am Vormarsch
Gleichzeitig kommt es zu einer Änderung beim Heizverhalten in der Bevölkerung. „Es gibt immer weniger klassische Zentralheizungen mit Holz. Wir merken, dass viele auf Pellets, Strom oder Gas umsteigen. Das ist einerseits bequemer, aber vor allem auch sauberer“, sagt der Siegendorfer Holzhändler Stefan Brunner. Zudem sei Holz vielen mittlerweile zu „schmutzig“. Dennoch bleibe die Nachfrage nach Scheitholz, beispielsweise für den Kachelofen oder kleinere Einzelheizungen, stabil. „Der Schwedenofen ist und bleibt beliebt“, so Brunner.
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