Helfer dekontaminiert

Giftgas im „Weißen Rössl“ durch chemische Reaktion

Oberösterreich
09.10.2025 16:29

Es war eine chemische Reaktion im Keller des berühmten „Weißen Rössl“ in St. Wolfgang (OÖ), die für einen Giftgas-Einsatz samt Evakuierung des Hotels und Dekontamination der Einsatzkräfte führte. Auch der ganze Ortskern musste während des Großeinsatzes abgeriegelt werden.

Ein Großaufgebot an Einsatzkräften von Feuerwehr, Rettung und Polizei war am Donnerstag im Ortskern von St. Wolfgang im Einsatz – die „Krone“ berichtete bereits. Mitarbeiter des berühmten Hotels „Im Weißen Rössl“ bemerkten gegen 8.30 Uhr einen stechenden Geruch, der vom Keller nach oben drang. Sie setzten einen Notruf ab, drei Feuerwehren eilten sofort zur Unglücksstelle, drei weitere wurden gegen 9 Uhr nachalarmiert.

Kanister war undicht
„Im Keller ist aus undichten Kanistern eine Substanz ausgetreten. Daraufhin kam es zu einer chemischen Reaktion, bei der sich Chlorgas gebildet hat“, erklärt der Gmundener Bezirksfeuerwehrkommandant Thomas Dreiblmeier. Dabei handelt es sich um ein hochgiftiges, ätzendes Gas, mit stark reizender Wirkung auf Augen, Haut und Atemwege.

Ein fordernder Einsatz für die Feuerwehrleute
Unter Schutzstufe drei und mit gasdichten Anzügen drangen Feuerwehrleute in den Keller vor und brachten die beschädigten Plastikgebinde ins Freie. Dort wurden sie in dichten Wannen gelagert und für die Entsorgung vorbereitet. Der betroffene Gebäudetrakt musste vollständig geräumt werden. 15 Mitarbeiter, die sich dort aufgehalten hatten, wurden ins Freie gebracht, zwei von ihnen mussten zur Kontrolle in ein Krankenhaus. Gäste sind in diesem Teil des Hotels nicht untergebracht.

(Bild: Mark Perry)
(Bild: Mark Perry)
(Bild: Mark Perry)
(Bild: Mark Perry)
(Bild: Mark Perry)
(Bild: FF Bad Goisern)
(Bild: FF Bad Goisern)

Entwarnung gegen Mittag
Um das giftige Gas aus dem Gebäude zu bringen, forderte die Feuerwehr ein Spezialfahrzeug zur Unterstützung an. „Das ist ein Raupenfahrzeug mit aufgebautem Lüfter“, erklärt Dreiblmeier. Laufend wurde der Gaswert kontrolliert. Erst gegen Mittag konnte der betroffene Hoteltrakt wieder freigegeben werden – die letzte Feuerwehr rückte am frühen Nachmittag wieder ein. Davor mussten noch die gasdichten Anzüge der Kameraden in einer Auffangwanne mit Wasser dekontaminiert werden.

Zitat Icon

Im Keller des Hotels ,Im Weißen Rössl´ kam es zu einer chemischen Reaktion, bei der giftiges Chlorgas entstand und nach oben zog. Mitarbeiter bemerkten den Geruch.

Thomas Dreiblmeier, Bezirksfeuerwehrkommandant Gmunden

Ortskern während des Großeinsatzes abgeriegelt
Während der Einsatzdauer war die Ortsdurchfahrt von St. Wolfgang gesperrt. Ein Augenzeuge berichtet von einer „beängstigenden Situation“ und dass die Polizei Zaungäste mit der Info, dass es hier gefährlich sei, sofort weitergeschickt habe. Eine der betroffenen Hotelangestellten meinte gegenüber der „Krone“: „Gott sei Dank ist nichts Schlimmeres passiert.“

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