Diskussionsrunde

Genetiker debattiert mit Malerin über Freiheit

Oberösterreich
10.10.2025 15:00

Was verbindet Genetik und Malerei? In der Linzer Bruckner Uni trafen der Genetiker Markus Hengstschläger und die Künstlerin Xenia Hausner zusammen. Sie diskutierten über die Kraft der Freiheit – im Denken, im Schaffen und in der Gesellschaft. Ein Abend, organisiert von Academia Superior, voller überraschender Perspektiven.

Wenn Wissenschaft auf Kunst trifft: Markus Hengstschläger, bekannter Genetiker, und Xenia Hausner, eine der renommiertesten österreichischen Malerinnen, – beide sind in Wien zu Hause – trafen in der Linzer Bruckner Uni aufeinander. Beim Talk der Academia Superior sprachen sie Klartext über Kunst, Freiheit und den Mut zum Andersdenken.

„Hausherr“ Martin Rummel, Rektor der Bruckner Uni, gab gleich die Orientierung vor: „Denken ist schöner als Deuten, und dazu kann Kunst, die unbequem ist und provoziert, einen wesentlichen Beitrag leisten.“ Der Einstieg war „soft“, Hausner erzählte, wie sie zur Malerei gekommen ist und was ein gutes Kunstwerk ausmacht.

Die Falle „Cancel Culture“
Mehr zur Sache ging es dann, als Hengstschläger das Augenmerk auch auf das Phänomen der „Cancel Culture“ lenkte. Er befragte Hausner, ob ihrer Meinung nach die Freiheit der Kunst dadurch bedroht sei. „Der Zenit der Cancel Culture ist bereits überschritten, und sie ist auch zunehmend humorlos geworden“, stellte Hausner fest.

v.l.n.r.: Markus Hengstschläger, Rektor Martin Rummel, Xenia Hausner, Landesrätin Christine ...
v.l.n.r.: Markus Hengstschläger, Rektor Martin Rummel, Xenia Hausner, Landesrätin Christine Haberlander, Klaus Kumpfmüller, Vorstandsvorsitzender Hypo OÖ(Bild: Max Mayrhofer)

Gleichzeitig erwähnte sie die Zensur in weiten Teilen der Welt, konkret in Russland und China, und schilderte das oftmals männlich geprägte Verhalten von Ministeriumsbeamten in diesen Ländern sowie das Einreichen von Bilderlisten samt Streichungen, wenn es um Ausstellungen in diesen Ländern geht.

Hengstschläger: Darf Kunst alles?
Auf die Frage von Hengstschläger, ob Kunst alles dürfe, antwortete Hausner mit einem kräftigen „Ja“, ergänzte jedoch, dass der moralische Kontext und die Integrität der Mitmenschen gewahrt werden müsse.

Donald Trump und Schwäche der Demokratie
Hengstschläger verwies am Ende des Dialogs noch auf den „Überraschungsfaktor“ als Auftrag der Academia Superior und fragte Hausner, was sie zuletzt überrascht habe. „Der zweifache Wahlsieg von Donald Trump und generell das zunehmende Infragestellen der Demokratie, wie wir sie kennen, hat mich überrascht“, schloss Hausner nachdenklich.

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