Trauriges Ende nach 105 Jahren! Eine Wiener Traditionsschule wird wegen hoher Instandhaltungskosten und explodierender Energiepreise geschlossen. 325 Kinder und 33 Lehrer müssen sich einen neuen Platz suchen. Das 2500 Quadratmeter große Grundstück könnte bei einem Verkauf Millionen einbringen.
Im Jahr 1920 gegründet, ist die Volks- und Neue Mittelschule De La Salle in Währing, eine katholische Privatschule der Erzdiözese, eine Institution in Wien. Weltweit ist man mit mehr als einer Million Schülern an insgesamt 79 Standorten die größte Ordensgemeinschaft für Bildung.
Trend hin zu Privat statt Staat hält bei Schule an
Allein in Wien drängen sich mehr als 40.000 Kinder – fast jeder fünfte Schüler – in Privatschulen, weil der Ruf von öffentlichen Einrichtungen immer schlechter wird. Der Trend, besonders in Ballungsräumen, ist ungebrochen.
Doch die Wirtschaftskrise macht offenbar auch hier nicht halt. Nach reiflicher Prüfung müssen die Schulbrüder einen ihrer vier Standorte in Wien schweren Herzens schließen. Betroffen: eben die Volks- und Mittelschule in der Schopenhauerstraße im 18. Gemeindebezirk. Hintergrund ist auch die Wirtschaftskrise. Steigende Instandhaltungskosten, sinkende Anmeldungszahlen (vielen Eltern geht das Geld aus) und seit dem Ukraine-Krieg um 90 Prozent explodierende Energiekosten würden zu dieser Maßnahme zwingen.
Bei Kindern und Lehrern flossen Tränen
Zur Überbringung der schlechten Nachricht reiste der Provinzial am Dienstag extra nach Wien. Dabei floss die eine oder andere Träne bei Schülern und Lehrern. Denn aus 17 Klassen müssen sich 325 Kinder und 33 Pädagogen sowie rund 13 Mitarbeiter einen neuen Platz suchen. Allerdings bleibt dafür ein Jahr Zeit, erst ab Herbst 2026 ist es so weit. Wie De la Salle versichert, wird das Unterrichtsjahr in Ruhe zu Ende geführt.
Großes Grundstück bei Bauträgern heiß begehrt
Was passiert aber mit dem 2500 Quadratmeter großen Grundstück bzw. ca. 5000 Quadratmeter Nutzfläche? Bauträger würden bei einem allfälligen Verkauf Schlange stehen. Solche Immobilien sind heiß begehrt. Bei den Preisen in Währing wären bei einem Deal laut Experten wohl zehn Millionen Euro drinnen. Geld, das der Orden aber sicher nicht in die eigene Tasche, sondern für den Erhalt der anderen Standorte verwenden würde.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.