Wanderer erfroren

Schneedrama am Mount Everest forderte Todesopfer

Ausland
06.10.2025 13:14

Nach einem Schneesturm saßen Hunderte Menschen auf dem Mount Everest fest – mindestens 350 Touristen wurden von Bergungstrupps vom höchsten Berg der Erde gerettet. Der Tod eines eingeschlossenen Wanderers wurde nun von den Rettungsdiensten bekanntgegeben.

Bergungstrupps befreiten mindestens 350 Menschen auf der tibetischen Seite des Mount Everest aus ihrer misslichen Lage. Zuvor waren laut Berichten chinesischer Staatsmedien fast 1000 Menschen auf der Ostseite des Mount Everest auf 4900 Metern Höhe eingeschlossen.

Für einen Wanderer kam jedoch jede Hilfe zu spät: Wie der chinesische Fernsehsender CCTV berichtete, starb ein Tourist in der Provinz Qinghai an Unterkühlung und Höhenkrankheit.

Keine Österreicher laut Ministerium betroffen
Die Zelte der eingeschlossenen Wanderer wurden teilweise durch den Sturm beschädigt und die Zufahrtsstraßen durch Schneemassen blockiert. Wie viele Personen nach wie vor auf dem Mount Everest festsitzen, war vorerst unklar. Österreicherinnen oder Österreicher waren nach derzeitigem Stand nicht unter den Betroffenen, hieß es am Montag aus dem Außenministerium in Wien.

Zu mehr als 200 weiteren Personen bestehe inzwischen Kontakt, sie sollten nach und nach ebenfalls den Sammelpunkt erreichen. Das betroffene Gebiet ist als sogenanntes Karma-Tal bekannt. Wie viele Menschen sich dort weiterhin aufhalten, ist noch unklar. Österreicherinnen oder Österreicher waren nach derzeitigem Stand nicht unter den Betroffenen, hieß es am Montag aus dem Außenministerium in Wien. Das Tourismusgebiet wurde vorübergehend geschlossen. Über die Region waren Unwetter hinweggezogen.

Zerstörte Zelte, blockierte Straßen
Zuvor hatte das chinesische Nachrichtenportal Jimu Xinwen berichtet, dass fast 1000 Wanderer auf rund 4900 Metern Höhe in der Region eingeschlossen gewesen seien. In ersten Berichten war von Opfern die Rede. Ob tatsächlich Menschen ums Leben kamen, ist aber noch unklar. Der Sturm hatte demnach Zelte zerstört und Zufahrtsstraßen durch Schneemassen blockiert.

„Ich hatte großes Glück, da herauszukommen“, sagte die 29-jährige Wanderin Geshuang Chen dem britischen Sender BBC. Ihre Gruppe war demnach im Everest-Gebiet unterwegs, als sie von einem heftigen Schneesturm überrascht wurde.

Zunächst habe der Wetterbericht nur leichten Schneefall angekündigt, doch über Nacht sei der Wind stärker geworden und der Schnee meterhoch gefallen. Am nächsten Morgen habe die Gruppe den Rückzug angetreten und sich stundenlang durch tiefen Schnee gekämpft.

Viele Tote in Nepal und Indien
Die Hauptsaison für Wanderungen in der Region dauert von Mai bis Oktober, mit einem deutlichen Besucheranstieg während der chinesischen Ferienwoche Anfang Oktober. Expeditionen zum Gipfel des Mount Everests starten dagegen meist von der Nordseite in Tibet oder von der Südseite in Nepal. Auch Teile dieses Gebietes haben mit Unwettern zu kämpfen gehabt.

Im benachbarten Nepal und im indischen Bundesstaat Westbengalen richteten die Unwetter schwere Zerstörungen an und forderten zahlreiche Todesopfer. Während die Behörden in Nepal von mehr als 40 Toten sprachen, war in Westbengalen von mindestens 23 Opfern die Rede. Die betroffenen Gebiete waren von heftigen Monsunregenfällen heimgesucht worden. Allein im Bezirk Ilam im Osten Nepals seien seit Samstag mindestens 37 Menschen durch Erdrutsche ums Leben gekommen, teilte die Polizei der Deutschen Presse-Agentur mit. In anderen Landesteilen habe es Tote durch Blitzeinschläge und Sturzfluten gegeben.

Ein Zeltlager am Mount Everest
Ein Zeltlager am Mount Everest(Bild: zVg)

Immer wieder Tote am Everest
Der Mount Everest war einst ein Stück unberührter Natur. Seit der Erstbesteigung 1953 hat der Bergsteiger-Tourismus jedoch stark zugenommen. Jedes Jahr zieht es Hunderte Kletterer aus aller Welt auf den Gipfel – einige von ihnen zahlen das gefährliche Abenteuer mit ihrem Leben.

In der diesjährigen Saison kamen auf nepalesischer Seite nach Angaben des Tourismusministeriums in Kathmandu fünf Kletterer ums Leben. Für das Frühjahr hatten die Behörden 468 Genehmigungen für ausländische Bergsteiger erteilt, für die Herbstsaison waren es bisher nur vier. Auf dem Everest kann es bis zu minus 50 Grad kalt werden, und Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 Metern pro Sekunde sind keine Seltenheit. Besonders gefährlich ist für Bergsteiger jedoch die extrem dünne Luft in großer Höhe.

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