Oktoberfest 2025
So viel wurde gesoffen, verdreckt und verbrochen!
Rund 6,5 Millionen Maß Bier, 764 Tonnen Abfall, 4.500 Fundsachen, 24 Schlägereien mit Maßkrügen und 72 Sexualdelikte – das sind einige Kennzahlen des diesjährigen Oktoberfests. Die Polizei bezeichnet das Einsatzgeschehen auf der Wiesn als normal; so konnten etwa 116.000 Diebstähle von Maßkrügen verhindert werden. Die Festleitung zieht jedenfalls eine überwiegend positive Bilanz.
Nach ersten Schätzungen kamen an den insgesamt 16 Tagen etwa 6,5 Millionen Gäste auf die Theresienwiese, wie die Stadt München am Sonntag mitteilte. Das waren etwas weniger als im Vorjahr mit 6,7 Millionen Besuchern, was vor allem auf die Sperrung der Wiesn am Mittwoch zurückzuführen ist.
Bombendrohung
Ein 57-Jähriger hatte am Mittwoch in einem eskalierten Familienstreit für viele Stunden Teile der Stadt und insbesondere das Oktoberfest lahmgelegt. Der Tatverdächtige beging Suizid, er tötete außerdem mutmaßlich seinen 90 Jahre alten Vater und verletzte Mutter sowie Tochter. Da der Tatverdächtige in einem Schreiben eine Bombendrohung gegen das Oktoberfest ausgesprochen hatte, blieb die Wiesn mehr als sieben Stunden lang geschlossen.
Die Anziehungskraft der Wiesn sei „trotz der rasanten Aufs und Abs“ ungebrochen, erklärte die Stadt am Sonntag. Festleitung, Schausteller, Marktkaufleute und Wirte zeigten sich demnach zum Abschluss der Wiesn zufrieden.
3. Oktober war „besucherstärkster Tag“
Der Feiertag am 3. Oktober war „der besucherstärkste Tag“, trotz einer einstündigen Sperrung wegen drohender Überfüllung, wie Wiesnchef Christian Scharpf erklärte. An einem normalen Wochentag besuchten demnach zwischen 200.000 und 250.000 Gäste das Festgelände. Im Durchschnitt kamen rund 21 Prozent der Besucher aus dem Ausland, die meisten davon aus den USA, Italien, Großbritannien, Österreich, Polen, Spanien, Frankreich, Indien und Schweden.
Die großen Wiesnwirte verzeichneten ein Plus von bis zu sechs Prozent bei den Speisen, ohne Hendl, die kleineren Zelte berichteten von einer Steigerung um bis zu vier Prozent. Beim Bier wurden etwa 6,5 Millionen Maß ausgeschenkt, im Vorjahr waren es sieben Millionen. In 116.000 Fällen verhinderten Ordner einen Krug-Klau.
Bis Sonntag wurden hochgerechnet außerdem rund 4.500 Fundsachen registriert. Das sind 400 beziehungsweise zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Verloren wurden unter anderem 1.100 Kleidungsstücke, 800 Geldbeutel, 600 Ausweise, 400 Smartphones, 370 Schlüssel, 280 Brillen oder Sonnenbrillen, 150 Taschen, Rucksäcke und Beutel, 40 Hüte und Uhren. Rund 900 Fundsachen konnten noch während der Wiesn wieder ausgehändigt werden.
Der Abfallwirtschaftsbetrieb München entsorgte bis einschließlich Freitag insgesamt 764 Tonnen Abfall. Das waren rund 12,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Anstieg der Anzeigen
Die Polizei sprach von einem normalen Einsatzgeschehen auf der Wiesn. Insgesamt stieg die Zahl der Straftaten und Ordnungswidrigkeiten mit 784 Anzeigen demnach im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2023 gingen die Anzeigen allerdings um fast 16 Prozent zurück.
Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung stiegen auf 72 Fälle an, nach 56 im Vorjahr. Dabei handelte es sich zum Großteil um sexuelle Belästigungen, fünf Fälle erfüllten demnach den Tatbestand der Vergewaltigung.
Insgesamt hatten die Beamten in diesem Jahr 1.598 Einsätze, ein Großteil betraf Körperverletzungsdelikte, Streitigkeiten oder hilfebedürftige Personen. 366 Verdächtige wurden festgenommen.
Die Rettungskräfte meldeten insbesondere aufgrund des ersten Hitzewochenendes 28 Prozent mehr Einsätze als zur Wiesn im vergangenen Jahr.
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