Österreich versinkt im Abfall – und das nicht nur in den Restmülltonnen. Laut dem ersten österreichischen Littering-Report landen rund 15.000 Tonnen Müll in unserer Umwelt. Was viele nicht wissen: Das achtlose Wegwerfen von Mist hat gewaltige Folgen.
Zigarettenstummel am Straßenrand, zerknüllte Becher im Bus, Sackerl auf der Wiese: Littering ist für die Österreicher das größte Ärgernis im Alltag. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (55 Prozent) ärgert sich am meisten darüber, wenn jemand Verpackungen oder Abfall einfach liegen lässt. Damit schlägt der Dreck auf Straßen und in der Natur laut des ersten österreichischen Littering-Reports sogar unfreundliches Verhalten (35 Prozent) oder rücksichtsloses Autofahren (48 Prozent).
Tonnenweise Müll auf Kosten aller
Laut dem Report der Initiative „Österreich sammelt“, müssen Kommunen jedes Jahr rund 14.450 Tonnen Müll einsammeln – das entspricht dem Gewicht von über 2000 ausgewachsenen Elefanten! Dazu kommen 620 Tonnen, die Freiwillige mühselig aus Parks, Flussufern oder von Spielplätzen holen. Dennoch scheint den meisten der Weg zur Mülltonne nicht zu weit zu sein. Denn zum Vergleich: 76.170 Tonnen Abfall landen trotzdem in öffentlichen Restmüllbehältern.
183 Millionen Tschick
Die Statistik ist erschreckend: Mit Abstand am häufigsten landen jedes Jahr Zigarettenstummel (183 Millionen Stück) auf dem Boden. Dahinter folgen 13 Millionen Getränkebecher, elf Millionen Lebensmittelverpackungen und 62 Millionen Plastiksackerl und Folien.
Interessant: Fragt man die Menschen nach den Gründen fürs eigene Littern, hört man Ausreden wie „kein Mistkübel in der Nähe“ (37 Prozent) oder „war nicht nachgedacht“ (30 Prozent). Doch wenn es um „die anderen“ geht, kennen die Österreicher kein Pardon: 72 Prozent sagen, die Leute sind schlicht zu faul, oder es sei ihnen einfach egal.
Was jetzt helfen soll
Die Mehrheit fordert jetzt klare Maßnahmen. An erster Stelle: mehr Aufklärung, besonders in den Schulen (63 Prozent). Aber auch Geldstrafen für kleine Delikte (49 Prozent) und die Pflicht für Verursacher, bei der Reinigung mitzuhelfen (51 Prozent), stoßen auf breite Zustimmung. Und: Fast jeder Zweite wünscht sich mehr Mistkübel im öffentlichen Raum.
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